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Der Roboterkrake – „Octobot“

Ein aktuelles Thema und eine sehr bedeutende Errungenschaft in der Welt der Roboter ist der so genannte „Octobot“.

Von einem Roboter ist man es sich doch normalerweise gewohnt, dass er kantig und hart ist. Jetzt gibt es jedoch eine neue Klasse weicher, autonomer Roboter, was eine grosse Herausforderung ist, weil geschmeidige und weiche Bauteile anstelle von normaler Steuerungs- und Energietechnik benötigt werden. Trotz der Schwierigkeiten ist es Jennifer Lewis und ihrem Team von der Harvard University in Cambridge gelungen, solch eine Kreatur zu erschaffen. Der „Octobot“ benötigt keine Batterien, sondern funktioniert mit einem besonderen Treibstoff, zu dem ich jedoch später noch kommen werde. Diese Roboter können Begegnungen mit Menschen sicherer machen und sich besser an die natürliche Umgebung anpassen als herkömmliche Roboter.

Da vorallem die Fähigkeit, dass sich diese Roboter sehr gut an die natürliche Umwelt, z.B. unter Wasser, anpassen, kann sehr nützlich sein. Wissenschaftler arbeiten schon lange an solch elastischen Robotern, jedoch benötigten diese stets Drähte und Batterien und andere feste Bauteile, um das Gerät zu bewegen.

Das Team von Lewis wählte jedoch einen komplett neuen Ansatz: Der Treibstoff besteht aus Wasserstoffperoxid (H2O2), welches in Wasser gelöst ist. In einer kleinen Reaktionskammer sorgen Platinpartikel als Katalysatoren- also als Stoff, der eine chemische Reaktion herbeiführt- dafür, dass sich das Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoffgas zerlegt. Da das Gas ein deutlich grösseres Volumen hat als die Flüssigkeit, in die es vorhin gelöst war, strömt der Sauerstoff durch kleine Kanäle in die Arme des Octobot, wo er kleine Kammern aufbläst und somit die Arme bewegt. Anschliessend gelangt das Gas durch kleine Schlitze in die freie Natur. Der Steuerungsmechanismus im Körper des künstlichen Krakens besteht aus Röhren und Quetschventilen, die wie Bestandteile eines Schaltkreises funktionieren. Zwei Einheiten bewegen jeweils vier Arme, welche im Wechsel angeordnet sind, also zwei auf jeder Seite. Der Roboter gerät durch diese Fortbewegungsart ein wenig ins wackeln und dies bisher auch bloss acht Minuten lang.

Jetzt fragst du dich bestimmt: Wofür braucht man weiche Roboter? Weiche Roboter können einerseits gebraucht werden für Such- und Rettungsaktionen, sowie für die Erkundung unbekannter Gebiete oder für die Wartung und Inspektion einer schwer zu erreichenden Maschine.

Ich hoffe ich konnte dir anhand dieses Beispiels beweisen, wie weit wir in Bezug auf Roboter bereits fortgeschritten sind, und was bereits alles möglich ist. 🙂

roboblog

verwendete Quellen:

 

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