Distant Reading – Wortliga

Das Tool «Wortliga» (https://wortliga.de/textanalyse/) macht eine differenzierte Textanalyse. Es wertet Texte nach folgenden Kriterien aus:

  • Lesbarkeit des Textes. Sie wird mit einer Ziffer ausgedrückt. Dabei ist ein Index zwischen 45 und 70 ideal. Unter 45 ist der Text zu schwierig und über 70 ist er zu banal.
  • Satzlänge. Sätze ab 26 Wörter werden vom Algorithmus als zu lang eingestuft. Das ist sicher kein ideales Kriterium, um übermässig lange Sätze zu eruieren.
  • Füllwörter: Das Tool zeigt Füllwörter an und veranlasst einen so, diese zu reduzieren.
  • Das Tool markiert Passagen, die dadurch gekennzeichnet sind.
  • Passiv-Sätze. Auch sie werden markiert. Verbunden mit der Aufforderung, sie in aktive umzuformulieren. In jedem Fall ist das sicher nicht sinnvoll.
  • Phrasen. Sie werden markiert.
  • Sätze im Sie werden markiert und sollten laut der Machern von Wortliga vermieden werden. Das ist eine eigensinnige Auffassung.
  • Abkürzungen. Es wird empfohlen sie zu meiden.

Viele Kriterien, welche z.B. für die Aufsatzproduktion wichtig sind, fehlen:

  • Orthographische und grammatikalische Korrektheit des Textes
  • Zeichensetzung
  • Stilfehler
  • usw.

Bei der Auswertung von Passagen aus dem «Amulett» von C. F. Meyer werden Lese-Index-Werte von 52 bis 69 angegeben. Rund ein Viertel aller Sätze taxiert das Tool als zu lang. Passiv-Sätze sind häufig, ebenso Füllwörter. Abkürzungen wurden keine ermittelt. Das Tool ist dazu geeignet, dem sprachlichen Gestaltungswillen eines Autors auf die Schliche zu kommen.

Dieser Beitrag entstand unter Mitwirkung der Klasse 5d der KS Reussbühl.