Mocktailbar-Projekt der Klasse L23a

Zu Beginn gab es verschiedene Vorschläge für ein Leitbildprojekt, das wir als Klasse L23a umsetzen könnten. Zur Auswahl standen: ein Kunstprojekt, bei dem die ganze Schule mitmachen könnte, ein „rüüdiger“ Fasnachtstag vor den Winterferien oder eine Mocktailbar. Letztere gewann bei einer klasseninternen Abstimmung mit grossem Vorsprung. Die nächste Frage lautete: Welches ist die Zielgruppe? Auserkoren wurde schliesslich die 3. Klassenstufe. Wir setzten uns also zusammen, diskutierten und teilten schliesslich die verschiedenen Aufgaben untereinander auf.

Die Zeit der Vorbereitung verging tatsächlich wie im Fluge und ehe wir uns versahen, war es auch schon so weit und das Event lag nur noch eine Woche vor uns. Bis dahin lief die Planung noch glatt, doch plötzlich standen wir vor einigen organisatorischen Problemen: Zum einen fehlte uns noch eine weitere Aufsichts-Lehrperson für den Bar-Abend, zum anderen hatten sich kaum Gäste angemeldet. Das erste Problem konnten wir schliesslich lösen, da Herr Charrière noch kurzfristig einsprang. Das zweite Problem war schon etwas schwieriger zu bewältigen. Möglicherweise lag die tiefe Anmeldezahl an der späten Verteilung der Werbung und an der kurzfristig festgelegten Anmeldepflicht. Vielleicht war auch der Zeitpunkt, an dem unser Projekt stattfinden sollte, nicht so optimal, da die meisten Schüler*innen an einem Freitagabend wohl eher so weit weg wie möglich von der Schule gehen wollen und nicht freiwillig bis um zehn Uhr bleiben. Also probierten wir noch mit „Mund-zu-Mund-Propaganda“ einige weitere Gäste anzuwerben. Leider blieb die Zahl der Anmeldungen immer noch enttäuschend tief. Dennoch versuchten wir, positiv zu denken, dass vielleicht auch noch mehr Gäste kommen werden.

Und dann war es so weit. Am Freitag, dem 8. März, fand unser Leitbildprojekt statt. Die ganze Klasse versammelte sich um ca. 17 Uhr am Nachmittag im Lichthof, um die Location zu dekorieren und alles vorzubereiten. Doch auch hier stellten sich einige Probleme heraus: Es fehlte uns an Dekoration und die Hälfte der für die Drinks benötigten Zutaten konnten nicht besorgt werden. Um die erste Schwierigkeit zu lösen, wendeten wir uns an den Hauswart. Dieser war so freundlich (und hatte wahrscheinlich Mitleid mit uns) und gab uns ein wenig Dekoration, damit zumindest ein bisschen Stimmung entstand. Auf magische Art und Weise fanden auch noch einige Ballons den Weg zu uns. Und da wir die Zutatenknappheit so schnell nicht mehr lösen konnten, war Improvisation angesagt. Schliesslich konnten wir die Probleme doch noch einigermassen elegant lösen.

Um 18 Uhr öffnete die Bar. Zu Beginn der Party kamen noch ziemlich wenige Gäste. Auf einmal waren mehr Lehrpersonen im Raum als Jugendliche. (Kommentar eines Barkeepers: „Die Hälfte der Einnahmen stammt von Lehrern.“) Doch als sich der Lehrpersonen-Hotspot auflöste, kamen doch noch mehr Gäste in unserem Alter. Insgesamt kamen rund zehn Leute, die nicht mit uns in der Klasse waren. Wir machten das Beste daraus und gingen dafür noch besser auf ihre Bedürfnisse ein. Leider entstand trotz der kleinen Anzahl an Gästen im Lichthof kein richtiges Zentrum der Party. Einige spielten auf dem roten Platz Fussball, weitere befanden sich bei den dunklen Gängen um den Lichthof herum und wiederum andere sassen auf dem Pausenplatz.

Dieser ganze Beitrag hört sich nun relativ negativ an, doch es gab auch sehr gute Aspekte. Durch die entstandenen Probleme konnten wir uns in Sache Flexibilität üben und als Klasse in „Krisensituationen“ zusammenhalten. Ausserdem haben wir einige neue Erfahrungen gesammelt, die uns im späteren Leben bestimmt auch weiterhelfen werden (z.B. dass Kommunikation wirklich das A und O ist, dass einige Leute in unserer Klasse sehr gute Mocktails machen, einfacher Ananassaft der Renner bei jeder Bar ist und man auf einer Party auch Unterhaltung braucht, um die Leute beisammenzuhalten). Und auch wenn nur Wenige kamen, hatten wir schliesslich alle einen schönen Abend, an dem viel gelacht und gescherzt wurde, das wurde uns so auch von allen Gästen zurückgemeldet. Die ganzen Probleme nahmen wir mit Humor, das Leben ist nun mal doch kein Ponyhof. Der krönende Abschluss war ein Tanz mit den Gästen, der auch in Erinnerung bleiben wird. Zudem konnten die Schüler*innen, die bis zum Schluss blieben, einige Lebensmittel erwerben. (Man denke bloss an die vielen Packungen Tonic-Water und die zwei Kilo Zitronen, die wir am Schluss einheimsen konnten.)

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.