Videos auf nanoo.tv und „flipped classroom“

Was ist nanoo.tv?

  • Nanoo.tv ist eine Medienplattform, die Schulen gegen ein Entgelt ihren Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen können. Hier geht es zur Startseite von nanoo.tv: https://portal.nanoo.tv/
  • Philippe Wampfler nennt die Plattform treffend das „Netflix für die Schule“. Die Lehrpersonen können geeignete Fernsehsendungen auf nanoo.tv leicht aufnehmen, zuschneiden und im Unterricht abspielen oder den Klassen einen Zugangslink zustellen.
  • Es können auch Beiträge von Youtube auf nanoo.tv hochgeladen werden. Diese sind damit werbefrei zugänglich.
  • Üblicherweise organisieren Schulen die Ablage so, dass Fachschaften ihre Archive strukturieren und die Sendungen gezielt ablegen.

Was ist „flipped classroom“?

  • Bei der Methode des sogenannten „umgedrehten Unterrichts“ (auch: flipped classroom, inverted classroom) werden Hausaufgaben und Stoffvermittlung vertauscht. Die Lerninhalte werden nämlich z.B. durch kurze Videos zu Hause (und nicht im Unterricht) von den Schülerinnen und Schülern selber erarbeitet; und in der Schule geschieht dann die Anwendung dieses Wissens (und nicht umgekehrt, wie es dem „klassischen Unterricht“ entspricht).
  • Dabei können private Notebooks von grossem Nutzen sein. Videos können aber auch am Smartphone abgespielt und „konsumiert“ werden.
  • Die Methode des flipped classroom eignet sich für alle Fächer. Vor allem auch für Aufträge z.B. bei ausfallenden Lektionen.
  • Die Methode spart aber auch Unterrichtszeit: Z.B. müssen DE-Lehrpersonen Inszenierungen nicht mehr ganz im Unterricht zeigen, sondern können Visionierungs-Hausaufgaben erteilen.

Weitere pädagogische Überlegungen zu „flipped classroom“:

  • Eine Legitimation für die Methode kann sein, dass im Präsenz-Phasen mehr Zeit für das Üben besteht.
  • Das „Flippen“ muss nicht zwingend mit Videos geschehen, es können auch Podcasts oder Print-Texte sein.
  • Eine 1. Interaktionsphase könnte noch vor dem Zusammentreffen im Unterricht eingebaut werden.
  • Je nach Bildungsstufe dürfen die Lernvideos einer höheren Taxonomiestufe gemäss Bloom entsprechen.
  • Im Internet gibt es ein reiches Angebot an Lernvideos. Besonders effektiv und passgenau könnten aber Lernvideos sein, die man selber hergestellt hat.
  • Die online-Phase ersetzt nicht primär Präsenzunterricht, sondern ist dem Präsenzunterricht vorgeschaltet.
  • Das Konsumieren von Lernvideos sollte auch eingeübt werden. Man kann sie pausieren, nochmals ansehen, sich Notizen machen usw. Das muss im Unterricht vorher thematisiert werden.
  • Viele Angaben zum Konzept „flipped classroom“ gibt es unter fliptheclassroom.de

Quelle: Dorgerloh, Stephan und Wolf, Karsten D. (Hrsg) (2020): Lehren und Lernen mit Tutorials und Erklärvideos. Baden Langensalza: Beltz Verlag.

> Siehe auch „Eigene Lernvideos herstellen“

> Siehe auch „Erklärvideos im Internet nutzen“

> Siehe auch „Videos auf nanoo.tv und „flipped classroom“

Vgl. das Video vom Mai 2020 von Philippe Wampfler zur Frage, was man aus dem Fernunterricht in den normalen Unterricht mitnehmen sollte:

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