Smartphone-Detox mit der Forest-App

Man kann, um in einer Schulklasse den verantwortungsbewussten Umgang mit Medien oder dem Smartphone zu lernen und zu diskutieren, auf verschiedene Apps zurückgreifen. Eine sehr schöne Lösung wurde bei der «Forest»-App ausgearbeitet. Der Detox-Gedanke funktioniert bei dieser App so:

  • Man kann die App für iOS oder Android erwerben. Sie kostet Fr. 2.-, ist dafür aber werbefrei. Die Kosten kann die Lehrperson evtl. als Lehrmittel abrechnen.
  • Bei jeder Smartphone-Verzicht-Session kann man quasi digital einen Baum wachsen lassen. Eine sinnvolle Wachstumszeit ist z.B. 60-90 Minuten z.B. abends.
  • Die App ist im Vordergrund, blockiert andere Anwendungen aber nicht. Zum Beispiel könnte man einen wichtigen Anruf entgegen nehmen. Dabei stirbt der Baum nicht. Das tut er aber, wenn man die Session abbricht und auf Whatsapp aktiv ist. Man kann jederzeit „aufgeben“, das heisst die App verlassen. Der Baum „stirbt“ dann, wie schon gesagt.
  • Um die Störung durch Whattsapp-Nachrichten zu minimieren, sollte man bei Whatsapp die folgenden Einstellungen vornehmen: Whatsapp/ Einstellungen: „Mitteilungen anzeigen“ deaktivieren, „Vorschau einblenden“ deaktivieren.
  • Wenn man das Display doch anschaltet, wird man über die Restlaufzeit aufgeklärt und erhält Durchhalteparolen angezeigt wie „Hör auf zu phubben!“ (to phub = to ignore someone you are with and give attention to your mobile phone instead).
  • In den Einstellungen der Forest-App muss man „Arbeite mit Telefon“ deaktivieren, um die App nicht einfach so verlassen zu können.
  • Um sich in einer Klasse gegenseitig zu kontrollieren und zu motivieren, muss man sich gegenseitig auf die Freundesliste nehmen (Freundesliste verwalten). Man kann dann die Tages-Resultate der anderen sehen; aber keine History.
  • Die eigene History («Forest») ist sehr detailliert und kann dargestellt werden nach Tag, Woche, Monat oder Jahr. Wenn man 15 Freunden folgt, ist man ein „Pflanzcamp“.
  • Es ist eine Registrierung nötig mit Benutzername und E-Mail-Adresse. Sich vor der weltweiten Rangliste zu „verstecken“ (Profil-Einstellungen) macht aus Datenschutzüberlegungen Sinn.
  • Man kann während des „Pflanzens“ Waldgeräusche abspielen (Icon oben rechts in der App).
  • Wenn die Session abgelaufen ist und man der Erwartung gemäss auf die Nutzung des Smartphones verzichtet hat, steht „Glückwunsch“ und man erhält eine bestimmte Anzahl „Blätter“, die fortan oben rechts immer als total angezeigt werden.
  • Je nach Fleiss erhält man verschiedene Auszeichnungen von „Pflanzschüler“ über „Pflanzmeister“ bis hin zu „Top 100“.

Man kann mit Klassen Phasen vereinbaren, in denen die App zu einer definierten Zeit benutzt wird. In dieser Zeit wird dann für die Schule gelernt wird bzw. es werden die Hausaufgaben gemacht. Auf Dauer müsste sich dies positiv auf das Lernverhalten, die Zufriedenheit und die Schulnoten auswirken.

Vgl. Das App-Review-Video von Anna Brickstock:

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