Der Surface-Stift und eine Odyssee sondergleichen (Teil II) (K)

Hier ist er also, der zweite und glücklicherweise auch letzte Teil dieser Odyssee, dieser Odyssee sondergleichen. Fahren wir am besten gleich, ohne weitere Umschweife, dort weiter, wo der letzte Beitrag geendet hat: Nach einigen Mails mit Fruitstore.ch gelang es mir schliesslich eine Rechnung mit detaillierten Angaben zu Stift und Surface zu erhalten. Betont freundlich und äusserst schnell wurden meine Anfragen jeweils behandelt, genauso sollte ein optimaler auch Kundendienst funktionieren.

Auch Microsoft nahm die Interessen seines Kunden weiterhin Ernst, erkundigte sich in regelmässigen Abständen wie es denn nun um das Paket stehe, ob es bereits den Weg nach Deutschland angetreten habe.  

Dieses Mal war es mir natürlich ein Leichtes den Abholauftrag auf der UPS-Seite auszufüllen, hatte ich doch, wenn auch unfreiwillig, ein gewisses Mass an Erfahrung mit den Formularen des Paketdienstes gewonnen. Übung macht schliesslich den Meister. Dieses Sprichwort hatte offenbar auch der Postbote ernst genommen, so fand Dieser doch direkt im ersten Anlauf meine Adresse und kam zur vereinbarten Zeit vorbei.

Nach einer Woche schliesslich wurde mir das langersehnte Paket aus Deutschland zugestellt. Dem Schweizer Zoll hatten die beigelegten Dokumente offenbar genügt, Microsoft sich vom Totalschaden meines alten Stifts überzeugt und mir ein brandneues Exemplar zugeschickt. Kaum war die Batterie eingesetzt, konnte ich wieder wie gewohnt auf meinem Surface zeichnen und schreiben. Nach fast einem Monat ohne Stift wurde das auch langsam Zeit.

Der langen Rede kurzer Sinn: Dieses Beispiel zeigt wieder mal deutlich auf, dass es sehr wohl auch Nachteile hat, insbesondere technische Produkte über Onlinedienste zu erstehen. Solange diese einwandfrei funktionieren gibt es genau so wenig Probleme, wie bei einem Kauf im Fachmarkt um die Ecke, doch sobald auch nur ein kleiner Teil eines Produktes den Geist aufgibt, kann eine regelrechte Odyssee, ein Hin und Her von Mails und Paketen die Folge sein. Gewiss, man bezahlt an der virtuellen Ladentheke meist weniger als im Elektrofachmarkt seines Vertrauens, dafür bietet dieser auch einen deutlich einfacheren und flexibleren Service.

Hätte ich das Surface samt Stift nicht online gekauft, sondern in einem konventionellen Geschäft, hätte ich wohl einen Teil des Februars nicht damit verbracht ein Ersatzgerät aufzutreiben. Wenn der Stift überhaupt hätte eingeschickt werden müssen, hätten dies wohl die fachkundigen Mitarbeiter des betreffenden Geschäfts für mich übernommen und ich hätte mich nicht mit viel Geduld durch etliche Formulare und Mails kämpfen müssen.

Es wäre falsch den Beteiligten, also Microsoft, Fruitstore.ch und UPS, zu unterstellen, sie würden sich nicht bemühen. Im Gegenteil: Stets freundlich und zuversichtlich begegnet man dem Kunden und versucht das Bestmögliche. Vielmehr ist das, teils sehr umständliche und unübersichtliche, «System», mit dessen Hilfe Garantiefälle behandelt werden, das Problem.

Doch nun ist diese Odyssee glücklicherweise zu Ende, der Surface-Stift wieder an seinem angestammten Platz und es bleibt die Erkenntnis: Online-Shops mögen schön und gut sein, doch in manchen Bereichen hinken sie den stationären Märkten immer noch um Längen hinterher. Und das zu ändern, liegt alleine in den Händen der Anbieter.