Fast Fashion – (K)eine gute Wahl?

Kleidung, wir alle lieben sie.
Ob bunt oder schwarz, leicht, luftig oder doch crop-tops, top-modern oder vintage: Sie ist so individuell wie wir selbst. Durch unseren Style können wir heute unsere Persönlichkeit zur Geltung bringen wie nie zuvor.
Wenn wir ehrlich sind, ist es doch einfach toll, das perfekte Teil zu finden und dann noch so günstig!

Doch hast du dich schon mal gefragt, warum das eigentlich so ist?
Weshalb kaufen wir so viel Kleidung?
Warum ist sie so billig?

Nun, die Antwort auf diese Fragen liegt in der Produktion. Wenn man hinter die Kulissen der strahlenden und blinkenden Schaufenster blickt, offenbart sich die Wahrheit: Wenn dein neues T-Shirt im Zara nur 5.90 Franken kostet, dann zahlen den Preis die Umwelt sowie die Arbeiter mit ihrer Gesundheit.
Dieses weit verbreitete Phänomen ist namentlich die „Fast Fashion“. Was das genau ist, sowie welches die Folgen und Alternativen sind, werde ich dir in diesem Blog aufzeigen.

1. Was ist Fast Fashion überhaupt?

Fast Fashion ist ein rein profit-orientiertes Unternehmensprinzip, bei welchem innert kürzester Zeit die neusten Designs im Laden zu finden sind. So können die Hersteller ihre Kollektionen laufend ändern, um auf den Markt zu reagieren. Um möglichst viel zu verkaufen, wird die Ware zu Billigpreisen angeboten, worunter die Qualität und die Arbeiter leiden.

2. Das Leben der Arbeiter

Weisst du, warum deine Kleidung eigentlich nicht hier in der Schweiz oder Deutschland produziert wird?
Genau, hier in der westlichen Welt haben Arbeiter nämlich Rechte!
Mindestlöhne, Kündigungsfristen sowie Urlaub sind nur einige Beispiele, welche man in den Billigproduktionsländern nicht findet.
Was eher auf Länder wie Bangladesh, Indien und Co. zutrifft, ist Folgendes:

  • Schuften für einen Hungerslohn (2.70 Euro pro Tag)
  • Gesundheitsschäden durch Chemikalien
  • Tödliche Unfälle in Fabriken (Einsturz, Brände…)

Kurz: diese Kleidung wird so gesehen unter moderner Sklaverei hergestellt. Das klingt ziemlich schockierend, ist leider jedoch für Millionen Arbeiter*innen die harte Realität.

3. Der Einfluss auf die Umwelt

  • Die CO2 Bilanz
    Gesamthaft sorgt die Kleiderindustrie für rund 10% der globalen CO2 Emissionen. Wenn du dein T-Shirt im Laden kaufst, hat es meist schon eine Weltreise hinter sich. Wie du in der Karte unten erkennen kannst, liegt der Ursprungsort der Rohstoffe (meist Amerika, Türkei), die Verarbeitungsstätten und der schliessliche Verkauf weit auseinander.

    Zusätzlich werden 30-40% der Kleidung nie verkauft. Da es sich nicht mehr lohnt, diese anderweitig aufzuarbeiten, wird sie schlichtweg verbrannt.
  • Das Problem der Baumwolle
    Zuallererst muss für den Anbau der Baumwolle Platz geschaffen werden. Wie du dir schon denken kannst, wird auch dafür der Regenwald gerodet. Auch benötigt der Anbau enorm viel Wasser (für ein T-Shirt wären das…), was schon ganze Seen zum Austrocknen gebracht hat. Zuletzt gibt es das Problem mit den Chemikalien, welche als Pestizide auf dem Feld sowie beim Färben in der Umwelt grossen Schaden anrichten sowie Krebs und Geisteskrankheiten hervorrufen.

Übrigens:
Polyester ist hier auch nicht besser, denn bei jedem Waschgang werden Millionen von kleinen Teilchen abgelöst, welche dann als Mikroplastik durch das Abwasser ins Meer gelangen.


Es steckt also viel mehr hinter den glänzenden Fassaden der Kleiderproduzenten als man ohnehin schon vermutet. Leider kannst du fast immer sicher sein, dass es sich um Fast Fashion handelt, wenn deine neue Kleidung relativ günstig ist und dem neusten Trend entspricht.
Nicht nur Grosskonzerne wie Zara, H&M, Pull & Bears oder Shein betreiben Fast Fashion. Falls es dich interessiert, wie der Kleiderladen deines Vertrauens zu seiner Ware kommt, schau doch mal hier vorbei;
30+ Fast Fashion Brands To Avoid For A More Sustainable Future – The Pretty Planeteer

4. Alternativen

Natürlich gibt es auch Alternativen zu Fast Fashion. Auf lange Sicht gesehen sind diese auch die einzige Lösung. Doch der Weg weg von Fast Fashion ist steinig und langwierig. Deshalb hier die besten Tipps, was du dagegen tun kannst….So schwer ist es nicht 😉

  • Secondhand kaufen
  • Fair produzierte/ ökologische Kleidung
  • Weniger kaufen, mehr upcyclen/ flicken
  • Kleidung bewusst kaufen
    (Brauche ich das wirklich? Passt es zu mir?)
  • zeitlose Kleidung
  • eigenen Style verfolgen

Was denkst du über die Thematik? Wendest du schon einige der Tipps an?
Oder hat sich heute für dich eine neue Weltsicht eröffnet?
Ich hoffe, ich konnte dir etwas mit auf den Weg geben und bewirken, dass du das nächste Mal im Laden zumindest hinterfragst, woher das T-Shirt denn wirklich kommt.
Natürlich brauchen wir Kleidung und es lässt sich ja nicht vermeiden, neue zu kaufen. Deshalb werde ich dir hier nächste Woche meine persönlichen Favoriten für Secondhand und Faire Mode vorstellen. Es ist für jeden etwas dabei – von top modern bis zu vintage!

– greencare

Quellen:
Was ist Fast Fashion? 9 Dinge, die dir die Medien verschweigen (contrado.com)
Fast Fashion – Fakten, Ursachen, Folgen & Lösungen | CareElite£(742) The life cycle of a t-shirt – Angel Chang – YouTube
Definitive List Of 89 Fast Fashion Brands To Avoid | Panaprium
fastfashion.ch_V04

Ein Kommentar bei „Fast Fashion – (K)eine gute Wahl?“

  1. Ich versuche schon seit längerem klimafreundlicher Kleider zu kaufen. Ich entdecke immer mehr Secondhandstores und Wege meine Kleidung mehrmals zu benutzen. Trotzdem finde ich es immer wieder schwierig all diesen billig Angeboten an schönen Kleidungsstücken, vor allem im Internet, zu wiederstehen. Hast du noch ein Tipp für mich? Wie machst du das?

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