„Moderne Ernährung“ – verschlingen wir unseren Planeten?

Du bist, was du isst.
Genauso gilt das für unsere Erde.
Sie ist, was wir essen und anbauen.
Einfach gesagt, prägt die Landwirtschaft unsere Erde massgeblich. Leider ist unsere Landwirtschaft momentan nicht sehr klimafreundlich. Rund 15% der weltweiten Treibhausgasemissionen sind allein dem Fleischkonsum und der Landwirtschaft zuzuschreiben.

Willkommen zurück,
heute geht es also um unsere Ernährung. In diesem Beitrag werde ich dir einen Überblick geben, wie stark sich DEIN Essverhalten auf den Planeten und das Klima auswirkt.
Starten wir mit einem Zitat, das die ganze Thematik auf den Punkt bringt;

Landwirtschaft gehört zu den Hauptverursachern des Klimawandels

– Inka Dewitz,
Referentin für Internationale Ernährungspolitik

Wie am Anfang und hier deutlich wird, ist die Landwirtschaft also gar nicht so unwichtig. Ich habe die Problematik grob in drei Teile unterteilt, um es möglichst übersichtlich zu gestalten.

  • Die bedrohte Artenvielfalt
  • Der Fleischkonsum
  • Der Transport

Der Überlebenskampf der Artenvielfalt

Einerseits trägt die Landwirtschaft zur Zerstörung der Artenvielfalt bei. Dieser Verlust lässt sich grob in drei Bereiche einteilen:

  1. Abholzung der Wälder
    Um mehr Platz für Plantagen, Weiden und Felder zu schaffen, werden Regenwälder brandgerodet. Somit werden enorm viele Quadratmeter der Futterproduktion gewidmet und natürliche Lebensräume zerstört.
  2. Monokulturen
    Monokulturen sind Landflächen, welche ausschliesslich für den Anbau EINES Nahrungsmittels geeignet sind. Da meist mit giftigen Pestiziden gearbeitet wird, ist das Überleben für Tiere dort unmöglich.
  3. Überfischung der Meere
    Unsere Meere geben langfristig weniger her, als wir uns nehmen. Wenn es plötzlich weniger Fische gibt, hat das unberechenbare Folgen auf das Ökosystem Meer.
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geo.de

Fleisch – das leckerste Übel der Welt

Andererseits ist der überdimensionale Fleischkonsum verantwortlich für den grössten Teil der Emissionen im Bereich Ernährung. Er ist somit ein grosses Übel für das Klima und die Welt.

What?
Das ist sicher nicht schlimm, Fleisch ist doch soo lecker. Wir brauchen es unbedingt, um gesund zu leben, oder?

Leider muss ich dir nun sagen, dass diese Meinung zahlreicher Studien widerspricht. In der westlichen Welt gilt Fleisch als Wohlstandssymbol und spiegelt unsere gute ökonomische Stellung wieder. Früher konnte man es sich kaum leisten, Fleisch zu kaufen.
Tatsächlich essen wir heute jedoch viel zu viel Fleisch, als unserer Gesundheit und der Welt gut tut.

Also warum ist Fleisch nun so schlimm?

  1. Miserable Umweltbilanz
  2. Massentierhaltung
  3. Antibiotika zur Krankheitsvorbeugung

Miserable Umweltbilanz

Ein kg Rindfleisch verursacht 20 kg CO2 !
Dazu kommt noch Methan, ein Gas, welches Wiederkäuer beim Verdauen ausstossen und 25x schädlicher ist als CO2.
Zudem ist Fleisch enorm ineffizient. Für ein kg Fleisch braucht es 25kg Getreide und 15’000 l Wasser. An dieser aufwendigen „Umwandlung“ von Futter zu Fleisch muss sich etwas ändern, um ernsthaft etwas gegen den Hunger unserer wachsenden Weltbevölkerung zu unternehmen!

Massentierhaltung

Diesen Punkt hattest du warscheinlich schon im Kopf. Natürlich ist dies ein immenser Eingriff in die Lebensqualität der Tiere. Oder würdest du gerne dein ganzes Leben in einem Käfig verbringen, in dem du dich nicht einmal umdrehen kannst?
Übrigens sind auch Bio und Freilandhaltung in diesem Punkt nur bedingt besser. Der Ressourcenverbrauch erhöht sich sogar noch. Zudem ist nicht alles Bio, nur weil es draufsteht. Also aufgepasst!

Antibiotika zur Krankheitsvorbeugung

In allen Grossbetrieben werden den Tieren Antibiotika ins Futter gemischt. Dies dient zur Vorbeugung vor Krankheiten. Ist doch schlau?
Nein, es fördert nur die Bildung sog. Antibiotikaresistenzen – also Bakterien, die gegen alle Arten Antibiotika immun sind. Wer im Biologie Unterricht aufgepasst hat, weiss, wie gravierend es ist, wenn in naher Zukunft auch die leichtesten Infektionskrankheiten tödlich sein können, nur, weil das Antibiotikum nicht wirkt.

Dies waren jetzt hauptsächlich die ökologischen Aspekte. Hier erfährst du noch viel mehr Interessantes um das Thema Fleisch. Es ist informativ, hat mich jedoch selbst schockiert.

Ein Informationsvideo über die Fleischproduktion und ihre Probleme.

Transport – die Avocado aus Mexico

Der Transport ist das letzte grosse Problem unserer Ernährung. Natürlich ist der CO2 Ausstoss durch die langen Transportwege um den Globus auch beachtlich. Man sollte also möglichst auf Avocados aus Mexico und Erdbeeren im Winter verzichten. Auch das Schweizer Gewächshaus ist keine Alternative, da hier 10x mehr Energie verbraucht wird als unter Normalbedingungen.

Was kann ICH nun tun?

  • Fleischkonsum stark einschränken
  • Milchproduktkonsum reduzieren
  • Kauf von ökologisch nachhaltigen Lebensmitteln
  • Regional & saisonal einkaufen
  • Nicht zu viel einkaufen, nichts wegwerfen
  • HINTERFRAGEN
    – Woher kommt mein Essen?
    – Wie wurde es produziert?

Die Lebensmittelindustrie ist also längst nicht so unschuldig am Klimawandel, wie du denkst. Es muss sich also noch einiges ändern, damit wir in eine nachhaltige Zukunft kommen.
Was denkst du darüber? Hast du gewusst, wie stark sich unsere Lebensweise auf das Klima auswirkt oder könntest du in Zukunft auf Fleisch verzichten?
Ich hoffe zumindest, du konntest einiges aus diesem Beitrag mitnehmen und achtest dich nun mehr darauf, was wirklich auf deinem Teller liegt.

Die Alternative wäre nun also, vegan zu leben??
Das ist doch nicht umsetzbar!
Da ich genauso denke, habe ich mich zu einem Selbstversuch entschlossen, über den ich in zwei Wochen hier berichten werde, also dann unbedingt reinschauen wenn du wissen willst, ob ich das überlebe ;).
Nächste Woche werde ich dir aber zuerst einige meiner Lieblings veggie Rezepte vorstellen.
Hoffentlich bis bald.

-greencare

Quellen;
(602) Retten Veganer die Umwelt? – YouTube
Klima-Studie: Warum unsere Ernährung ein Problem ist – DER SPIEGEL
Fleischkonsum und die katastrophalen Auswirkungen auf unser Klima (energie-klimaschutz.de)
Essen und Umwelt: Die Ökobilanz unserer Ernährung – Hungry for Science (openscience.or.at)

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