Die Laptopklassen und die Ressourcenknappheit

Was braucht es für eine gut funktionierende Laptopklasse? Mal abgesehen von der offensichtlichsten Voraussetzung, nämlich den Laptops, werden noch andere Ressourcen benötigt. Diese sind primär eine stabile Internetverbindung und Elektrizität. Nachdem ich in den vorangegangen Blogbeiträgen vor allem auf die hardwaretechnischen Voraussetzungen und den damit verbundenen Problemen eingegangen bin, geht es dieses Mal genau um diese anderen wichtigen Ressourcen. Und auch bei Diesen liegt noch der eine oder andere Stein auf dem langen Wege zur Perfektion.

Fangen wir am besten gleich mit dem weniger gravierenden Problem an, dem Internet. Schliesslich können auch ohne stabiles Netz die Laptopklasse relativ reibungslos betrieben werden, sofern die Dateien und Dokumente, die für den Unterricht benötigt werden, bereits zu einem früheren Zeitpunkt ihren Weg auf die lokale Festplatte eines jeden Schülers gefunden haben. Doch sobald eine Recherche im Internet ansteht oder auf eine Ordner im Drive, also in der von Microsoft bereitgestellten Cloud, zugriffen werden muss, ist eine stabile Internetverbindung von Nöten.

Und genau hier hapert es allzu oft im Schulalltag. Denn man stelle sich vor, über 600 Schülerinnen und Schüller wollten gleichzeitig, entweder mit dem Laptop oder dem Smartphone oder gar mit Beidem, auf ein und dasselbe WLAN-Netzwerk zugreifen.

Schlimmer wird es bei der Elektrizität: Mal von den viel zu spärlich vorhandenen Auflade-Möglichkeiten (Einfache Steckleisten fallen hier wohl wie Vieles der Sparwut zum Opfer) abgesehen, stellt sich hier ebenfalls das Problem der vielen Nutzer gleichzeitig. Es kann schon mal vorkommen, dass wenn in gewissen Zimmern mehrere Laptops angeschlossen sind, der Strom auf einem halben Stockwerk ausfällt.

Wer sein Gerät zuhause auflädt, kommt relativ gut über den Tag, es sei denn zu viele Lektionen beanspruchen das Gerät für sich. So kann es durchaus sein, dass durch die fehlende Energie am Nachmittag, die halbe Klasse gleichzeitig die Geräte aufladen muss. Nicht jeder Schüler kann aber zur gleichen Zeit mit Strom versorgt werden. Dieses Problem könnte sich verschärfen, falls die Verwendung der Laptops im Unterricht weiter zunimmt. Dass mit zunehmendem Alter der Geräte die Laufzeit der Lithium-Ionen-Akkus teils stark abnimmt, trägt ebenfalls nicht zu einer Lösung bei.

Für die zukünftigen Laptopklassen müssen also wohl das Strom- und WLAN-Netz deutlich stabiler und belastbarer werden. Man ist auf gutem Wege, es gibt aber noch deutlichen Handlungsbedarf, vor allem wenn das Projekt in naher Zukunft auf weitere Stufen oder Fächer ausgeweitet werden soll.