Office 365: Eine runde Sache?

Wer sich mit dem Konzept der Laptopklassen einmal auseinandergesetzt hat, dem wird schnell auffallen, dass nicht etwa die Laptops an sich oder der Einsatz des Stiftes die hohen Anschaffungskosten rechtfertigen, sondern vielmehr vielfältigste Online-Werkzeuge, die sowohl Lehrern, als auch Schülern bisherige Aufgaben, die „analog“ ausgeführt wurden, erleichtern und neue Möglichkeiten bieten.

Dieses umfassende Paket von Onlinediensten nennt Microsoft bekanntlich, ganz bescheiden, Office 365. Diese Plattform steht der Schule und damit allen im Schulnetz angemeldeten Personen, als Ganzes zur Verfügung.

Und tatsächlich eröffnen sich mit derartigen Plattformen jede Menge neue Möglichkeiten, die der traditionelle Unterricht in dieser Form nicht bieten kann. So wird etwa der Austausch von Material und Informationen deutlich einfacher und übersichtlicher.

Doch leider gilt auch bei diesem Produkt aus dem Hause Microsoft: Technik ist gut, solange sie funktioniert. Die Cloud gleicht teilweise einem gut gesicherten Tresor, mit Löchern. So kann es durchaus mal vorkommen, dass einzelne Dateien oder gar ganze Ordner den heiligen Kreis des Schulnetzes verlassen und gewissermassen ins Nirwana der Bits und Bytes entschwinden. Es handelt sich dabei zwar um Einzelfälle, diese zeigen jedoch einmal mehr auf, dass die Digitalisierung des Schulbetriebes nicht nur Vorteile hat.

Die Plattform Office 365 macht abhängig, digitalisiert ein Lehrer sein komplettes Unterrichtsmaterial, muss er sich vollständig auf die digitalen Lösungen von Microsoft verlassen können (ausser er schenkt sein Vertrauen einem anderen Softwareanbieter). Funktioniert mal etwas nicht wie gewohnt oder verschwinden diverse Dateien ins Nichts, kann schon mal eine halbe Lektion für die Problemsuche und Lösung draufgehen. Findet ein Schüler die nötigen Dateien in der Ablage nicht, spinnt ein Downloadlink, ist die Lektion, falls er keinen Ersatz findet, vorbei.

Wie in vielen anderen Bereichen der Technik im Schulbetrieb (siehe etwa Beitrag: 1001 Kinderkrankheiten des Surface Pro 4) kristallisiert sich auch hier ein allgegenwärtiges Problem heraus: Die Zuverlässigkeit. Office 365 hat grosses Potenzial und wird wohl über kurz oder lang in vielen Firmen und Schulen die Arbeitsabläuft digitalisieren. Wer sich auf digitale Lösungen einstellt, möchte sich auf Diese verlassen können, sich nicht mit Verbindungsproblemen oder Fehler in der Cloud abmühen.

Office 365 ist auf gutem Wege ein unentbehrliches Instrument in der vor uns stehenden digitalen Welt zu werden. Doch bis der Kreis geschlossen wird, 365 Grad nicht nur ein gut klingender Name ist, braucht es wohl noch einige Optimierungen. Office 365: Ein Kreis mit kleinen Dellen.