Leicht verdaulichen Krimi, Krimikomödie und keine plausible Ermittlungsarbeit? So schrieben Onlinezeitung über den Tatort aus Weimar.

Trailer: 

Ich muss zugeben, ich habe am Sonntagnachmittag schon mal im Internet nachgeguckt wie dieser Tatort angekommen ist. Die Meinungen gehen auseinander, die einen bezeichnen ihn als den besten Tatort seit langem, andere als langweilig. Dadurch sind auch die Rezensionen sehr vielfältig, von «zum Einschlafen» über «der Luzerner Tatort war fast schon besser» bis zu «ganz passabler Tatort». Mit diesen Erwartungen schaltete ich um 20.05 den Fernseher ein und schaute auf SRF 1 den von MDR produzierten Tatort an.

Das Tatortteam ist Hauptkommissarin Kira Dorn und Hauptkommissar Lessing aus Weimar, Deutschland. Da die Handlung doch recht komplex ist und sonst der Blog zu lang ist, erlaube ich mir die Handlungsbeschreibung von ARD hier abzudrucken: «Ludwig Maria Pohl, genannt Lupo, ist auf der Dienststelle der Weimarer Polizei nur ein von den meisten Kollegen unbeachteter Kollege. Das ändert sich schlagartig, als zuerst ein Bombenanschlag auf ihn verübt und kurz darauf eine tödliche Rizin-Vergiftung bei ihm festgestellt wird. Er hat nur noch zwei Tage zu leben – Kira Dorn und Lessing müssen seinen Mörder finden. Die Kommissare ermitteln, dass Lupo der bislang unbekannte Sohn des kürzlich verstorbenen Besitzers einer traditionsreichen Thüringer Porzellanmanufaktur ist. Lupo steht ein Drittel des beträchtlichen Erbes zu. Seine neugewonnenen Schwestern Amelie und Desiree Scholder sind davon alles andere als begeistert. Beide hätten ein Mordmotiv. Ins Visier gerät auch Amelies Freund Ringo, der von Lupo vor fünf Jahren ins Gefängnis gebracht wurde und der erst seit kurzem wieder auf freiem Fuß ist. Und welche Rolle spielt Ringos Mutter Olga Kruschwitz, die Lupos Erbschaftsanspruch mit einem Vaterschaftstest durchsetzte? Lupo hat sich in den letzten Jahren liebevoll um die alte Dame gekümmert. Als der Todgeweihte in seiner Verzweiflung den Kommissariatsleiter Kurt Stich als Geisel nimmt und so die Kommissare zwingen will, ihm seinen Mörder auszuhändigen, erfahren die Ermittlungen eine neue Dynamik. » (http://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/sendung/der-scheidende-schupo-100.html)
Ab jetzt beschränke ich mich nur noch auf das Kritisieren, das Loben und das Bewerten des Tatortes.

Kameraführung: Durch den ganzen Tatort hinweg war mir aufgefallen, dass es wacklige Kamerafahrten und Kamerahaltungen gibt, aber man merkt es nur, wenn man an den Rand schaut und diesen mehrere Sekunden lang beobachtet. Schlimm finde ich das jetzt nicht, aber es stört einfach in gewissen Situationen.

Musik: Thomas Mehlhorn
Kamera: Philipp Sichler
Buch: Murmel Clausen
Andreas Pflüger
Regie: Sebastian Marka

Spannung: Wenn ich die Lust verspüre weiterzuschalten ist ein Tatort nicht spannend. Und diese Lust verspürte ich durchaus am Anfang. Die Handlung ist einfach nicht packend am Anfang und dementsprechend die Spannung nicht hoch. Die Spannung steigt schlagartig mit der Entführung des Kommissariatsleiter Kurt Stich. Eine solche spannungsvolle Action müsste schon viel früher kommen und nicht erst bei der 35 Minute.

Anfang: Der Anfang entscheidet vielfach ob man weiterschaltet oder weiterschaut. Mir fällt sofort ins Auge, dass man am Anfang keinen Mord sieht, kein Täter und keine Leiche. Der Bombenanschlag wirkt sehr gekünstelt und erfolgt ohne Ton.

Ende: Die Szene am Ende als man erfährt, dass Lupo nicht stirbt ist die Überraschung im ganzen Tatort.
Meine heissgeliebte Action und Spannung am Ende eines Krimis wurde in diesem Tatort wundervoll umgesetzt.

Handlung: Ein paar Rezensionen sprechen von einem humorvollen Tatort. Ja, es gibt einzelne humorvolle Stellen, aber die sind auch selten. Ein Beispiel ist die Durchsuchung eines alten Kindergartens, Hauptkommissarin Kira Dorn entdeckt Frau Scholler und bemerkt wie sie einen Schraubenzieher zieht. Kira sagt: «Lassen sie das, Frau Scholler. Ich habe eine Pistole mit 13 Patronen und sie haben so ein Mikadostäbchen. Das ist doch nicht fair. » Ist zwar eine etwas makaber Situation aber doch sehr treffend. Meiner Meinung nach wendet die Handlung recht fleissig. Die Zuschauer verlieren nach einer gewissen Zeit den Überblick über die ganzen Familiengeschichten und deren Schicksale.

Fazit und Bewertung: Ehrlich gesagt der Anfang enttäuschte mich. Er war für so einen guten Tatort einfach zu wenig spannend. Eine Spannung kam nie so richtig auf in den ersten 30 Minuten. Aber ab dann war der Tatort einfach nur noch spannend und die Lust umzuschalten am Fernseher kam dann nicht mehr auf. Die Handlung würde ich jetzt nicht als humorvoll bezeichnen, aber die eine oder andere lustige Stelle hatte es dann doch. Aufgrund des spannendes Endes und der sehr guten Handlung vergebe ich 8 von 10 Punkten. Abzug gab es für den Anfang, der wackligen Kameraführung und der Handlung, die zuviel wendete.

Eurer Tatblog

 

Meine Quellen:

Der scheidende Schupo – Tatort 5.2.2017

3 Gedanken zu „Der scheidende Schupo – Tatort 5.2.2017

  • Hallo tatblog
    Ich habe ihren Beitrag sehr spannend gefunden. Insbesondere das Fazit und die ehrliche Bewertung am Schluss haben mich positiv überrascht. Ich freue mich schon auf die kommenden Blogs, weiter so !

  • Hallo tatblog
    Puh…dein Blog ist ganz schön lang und man muss sich wirklich die Zeit nehmen ihn zu lesen aber es ist sehr spannend und übersichtlich geschrieben. Ich finde deine Meinung sehr interessant. Für mich ist das Wichtigste bei einem Krimi, dass es stets spannend bleibt und unerwartete Wendungen hat. Wie siehst du das?
    Liebe Grüsse Mentalball

    1. Hallo Mentalball
      Herzlichen Dank für dein Feedback. Ein Krimi muss für mich immer spannend sein, einen super Anfang haben und einen super Ende. Unerwartete Wendungen und Action (z.B. grosser Polizeieinsätze) sind natürlich auch immer gut.
      Tatblog

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