Agnes

Willkommen zurück zu einem weiteren Blogeintrag 🙂

Ich weiss, ich habe lange nichts mehr hochgeladen. Und ich muss auch ankündigen, dass ab jetzt die Einträge nur noch alle zwei Wochen kommen. Dabei werde ich zwischen einer Rezension und einer Kurzgeschichte abwechseln.

Heute möchte ich über ein Buch sprechen, welches ich vor etwa einem Monat gelesen habe. Deswegen sind meine Erinnerung daran vielleicht nicht mehr ganz sooo gut.


Ich habe das Buch gelesen, weil ich jemandem ein wenig bei einer Interpretation helfen wollte, doch dann hat man mich doch nicht gebraucht. Das war etwas enttäuschend, denn Agnes ist kein Buch, welches ich einfach so in meiner Freizeit lesen würde. Es ist meiner Meinung nach ein richtiges “Schulbuch”.


Es geht um einen Mann, der Bücher über Züge schreibt. Eines Tages trifft er Agnes in der Bibliothek. Die beiden reden nicht viel, doch ihre Blicke treffen sich immer wieder. Schliesslich rauchen sie gemeinsam. Dies wird zur Routine und so beginnen sie über Gott und die Welt zu sprechen. Dabei muss man sagen, dass die beiden ziemlich unterschiedliche Ansichten haben. Die beiden kommen schliesslich zusammen und nach sehr kurzer Zeit zieht Agnes bei ihm ein. Die beiden finden heraus, dass sie die Leidenschaft fürs Schreiben teilen, doch er denkt, Agnes Geschichte wäre schlecht und sagt ihr das auch. Daraufhin ist sie beleidigt und will, dass er ein Buch über sie schreibt. Widerwillig tut er dies dann auch, merkt aber an, dass sich der Charakter Agnes im Laufe der Geschichte zu einer eigenständigen Person entwickeln wird und nichts mehr mit der echten Agnes zu tun hat. Das ist ihr aber egal und so schreibt er ihre gemeinsame Zeit nieder. 

Währenddessen wird die echte Agnes schwanger, doch ihr Freund will das nicht und will, dass sie abtreibt. Sie ist daraufhin wütend, packt ihre Sachen und geht zu einer Freundin. Nach ein paar Tagen überlegt er es sich aber anders und entschuldigt sich bei ihr. Sie hat jedoch das Kind verloren, verzeiht ihm aber und so zieht sie wieder bei ihm ein. Agnes kommt nicht wirklich damit klar und kauft Tonnen von Sachen für das verlorene Kind. Am gleichen Abend wirft sie aber alles wieder weg. Auch er hält an dieser Vorstellung eines Kindes fest. In ihrer Geschichte haben die beiden mehrere Kinder und er schreibt in kurzer Zeit ihr ganzes Leben nieder. Doch es fühlt sich nicht richtig an und so schreibt er heimlich einen zweiten Schluss, den er Agnes aber nicht zeigt. In diesem Schluss geht Agnes eines Tages zum Bahnhof, nimmt den Zug, steigt an einer abgelegenen Haltestelle aus, geht in den Park, legt sich in den Schnee und begeht Selbstmord durch Erfrieren. Dieses Schicksal findet er, wäre das einzig richtige für seine Agnes in seiner Geschichte. 

Eines Tages kommt er nach Hause und kann Agnes nirgends finden. Er schaltet seinen Computer an und sieht, dass seine Geschichte abgeändert wurde und der eigentliche Schluss durch seinen heimlichen Schluss ersetzt worden ist. Daraus schliesst er, dass Agnes genau das getan haben muss.


Und auch der Leser kann sich sicher sein, dass er darauf schliesst, denn das Buch beginnt mit den Sätzen: Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie umgebracht. Ich persönlich bin mir aber nicht so sicher, ob sie wirklich tot ist. Fakt ist nur, dass sie nicht mehr bei ihm ist.

Es tut mir leid, dass ich ihn nicht beim Namen nenne, doch soweit ich mich erinnere, wurde er auch nie erwähnt. Denn das Buch ist in der Ich-Perspektive aus seiner Sicht geschrieben. Auch tut es mir leid, dass ich die Zusammenfassung nicht kürzer halten konnte. Das Buch ist eigentlich nur 150 Seiten lang, doch es ist extrem komplex und ich musste das Ganze einfach etwas ausführlicher erklären, damit man überhaupt verstehen, worum es geht. Aber zurück zum Buch und was ich davon halte.

Kurz gesagt: Nicht viel. Ich verstehe den Sinn oder die Moral dahinter nicht. Auch ist die Geschichte weder unterhaltsam noch sonderlich spannend. Sie enthält nicht mal eine richtige Liebesgeschichte. Denn die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und Agnes ist meiner Meinung nach einfach nur verwirrend und kann nicht als solche bezeichnet werden. Die beiden reden allgemein sehr wenig und noch seltener über Privates. Und wenn sie das dann doch mal tun, dann sind sie nie einer Meinung, gehen null auf den anderen ein und versuchen auch nicht, den jeweils anderen zu verstehen. Ihre Beziehung ist in meinen Augen Gift, die beiden sind nicht gut füreinander. Ich denke, sie sind nur zusammen, weil beide sehr, sehr einsam waren, bevor sie sich kennengelernt haben. Sie machen sich gegenseitig kaputt, in dem sie etwas zu erzwingen versuchen, was nicht sein sollte.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob Agnes wirklich tot ist. Sie könnte auch einfach die Initiative ergriffen und ihn verlassen haben. Dabei könnte ihr Tod in der Geschichte lediglich symbolisch dafür stehen, dass beide von ihnen wussten, auf was ihre Beziehung hinauslief. Nämlich aufs Scheitern. Der Tod Agnes steht dafür, dass sie dieses Leben mit ihm hinter sich lässt, es für immer beendet. Ihr neues Leben könnte dann beginnen, ein Leben in dem sie anfängt für sich selbst zu leben, und das richtig. Denn es klang nicht so, als ob sie zuvor ihr Leben sonderlich genossen hätte.

Vielleicht interpretiere ich auch viel zu viel hinein und Agens hat „einfach nur“ Selbstmord begangen, weil sie ihr Kind verloren hat – danach ging es ihr ja offensichtlich überhaupt nicht gut.


Sagt mir doch mal, was eure Theorie dazu ist. Habt ihr vielleicht sogar schon ebendieses Buch selbst gelesen oder zumindest davon gehört? Was haltet ihr davon?

Ich würde euch das Buch nicht weiterempfehlen, da es meiner Meinung nach schwere Literatur ist und nicht zur Unterhaltung taugt. Man beginnt nämlich eine Menge zu denken und das ist alles andere als entspannend. Aber vielleicht mögt ihr ja genau das, wenn ihr lest….


Wie dem auch sei. In zwei Wochen kommt eine neue Kurzgeschichte. Ich habe bereits einige geschrieben, bin mir aber nicht sicher, ob ich sie hochladen möchte. Habt ihr irgendwelche Ideen, um was es in der nächsten Kurzgeschichte gehen soll? Dann würde ich eine solche noch schreiben. Und wenn wir schon dabei sind, soll ich als Nächstes Dämonentochter oder Magic Academy lesen?

Wir sehen uns

Eure Robyn 😊

Ein Gedanke zu „Agnes“

  1. Ich mag, wie du das Geschehene verkürzt wiedergibst. Auch dein Schreibstil gefällt mir. Etwas schade finde ich, dass du das Ende schon verrätst.

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