Desirable Monster

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser.

Wir schreiben den Siebten Mai 2021, Acht Uhr 00 Ortszeit. Vor exakt 104 Tagen, am 22. Januar, habe ich den ersten Eintrag auf diesem Blog gepostet – eine kurze Begrüssung. Von da an sind auf aufeinanderfolgenden Freitag insgesamt noch elf weitere Einträge gefolgt. Einblicke in meine Welt. Einblicke in was ich lese und welche Gedanken ich mir dazu mache. Eindrücke in was ich schreibe, wie ich schreibe.  Liebe Leser:innen, in den vergangenen 14 Wochen habe ich euch viele Bücher vorgestellt und meine kleinen Kurzgeschichten präsentiert. Ich möchte mich bei euch für euer fleissiges Lesen und eure liebgemeinten Rückmeldungen bedanken.

Eine Entwicklung hat sich in den letzten Wochen abgezeichnet, was auch jeder bemerkt haben sollte, der diese Seite hier regelmässig verfolgt hat. Ich lese seltener als ich das noch letztes Jahr getan habe. Keine Frage, ich liebe Bücher nach wie vor noch, doch die Zeit vergeht schnell und ehe ich mich versehe, ist wieder ein Tag vorbei, an dem ich mich nicht mal einem Kapitel angenommen habe. Zurzeit schreibe ich einfach lieber und tauche in meine eigenen Welten ein – auch wenn das Eintauchen weniger mit Schreiben und viel mehr mit stundenlangen Tagträumen und Planungen in meinem Kopf zu tun hat. In diesen drei Monaten sind insgesamt sechs Kurzgeschichten entstanden, drei davon sind auf meinem Blog zu finden, eine weitere werde ich als Abschluss unter diesem Eintrag anhängen. Es hat mir eine Menge Spass gemacht, ebendiese zu verfassen und ihr könnt mir glauben, dass ich auch in Zukunft weiterschreiben werde – Kurzgeschichten so wie auch an meinem kleinen Projekt.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinen drei Testlesern bedanken, die teils fleissiger, teils weniger fleissig, verschiedenste meiner Texte auf Rechtschreibung, Grammatik und Inhalt untersuchen und mir viele brauchbare Rückmeldungen sowie Verbesserungsvorschläge gegeben haben.

Mit diesem Eintrag werde ich mich vorerst vom Bloggen zurückziehen. Ich wünsche euch allen einen schönen kommenden Sommer und viel Erfolg bei allem, was ihr euch vornehmt. Und falls euch alles mal zu viel wird: Zieht euch zurück und taucht in die wundervolle Welt der Bücher ein.  

Geniesst die letzte Kurzgeschichte und lebt wohl.

Eure Robyn

 

 

 

Desirable Monster

Ich bin ein Monster. Und wenn ich euch das sage, dann werdet ihr mir keinen Glauben schenken. Alles, was ihr in mir seht, ist Glückseligkeit. Etwas, das euer Leben erst wirklich komplett macht. Jemand Schwaches, der gleichermassen belächelt wie gepriesen wird. Und glaubt mir, ich werde millionenfach gepriesen.

Doch dies ist nur ein kleiner Teil von mir, denn in Wahrheit bin ich böse. Bin ich schlecht, bin ich ein Monster. Das Monster, vor welchem ihr euch nachts fürchten solltet. Bei dessen Namen ihr vor Angst erzittern solltet.

Doch ihr seid töricht, also lasst mich euch ein für alle Mal warnen. Ich werde euch töten, ich werde euch zerstören.

Ich zerstöre seit Anbeginn der Zeit und niemand hat mich aufhalten können. Niemand wird mich jemals aufhalten können. Ich werde mein Werk bis ans Ende der Zeit fortsetzten, unerkannt als das, was ich eigentlich bin.

Und wenn ich euch finde – ich werde euch früher oder später finden, ganz egal, was ihr tut oder wo ihr euch versteckt, vor mir gibt es kein Entkommen – dann wird dies euer Ende sein.

Denn wenn ich euch erstmal gefunden habe, ergeht es euch wie bereits Milliarden vor euch. Ihr werdet nicht einmal merken, wie euch geschieht.

Ich überfalle euch langsam, lasse euch Dinge fühlen, die ihr noch nie zuvor gefühlt habt. Ihr werdet nicht mehr klar denken können und ständig nervös sein.

Und wenn es langsam besser zu werden scheint, ihr euch sicher seid, dass ihr mich unversehrt überstehen könnt, dass euer Schicksal anders ist, dann werde ich lachen. Über eure Naivität, über eure Einfältigkeit. Über die rosarote Brille, die ihr aufsetzt, um die Augen vor der Wahrheit zu verschliessen und um diesen kleinen Teil von mir, wahres Glück und tiefe Zufriedenheit, zu geniessen.

Und dann werde ich eure heile Welt zerstören, euch zerstören. Eure Wohlfühlphase wird ein jähes Ende finden. Ihr werdet spüren, wie sich eure Brust bei dem verzweifelten Versuch, zwischen all den sinnlosen Tränen der Verzweiflung genügend Sauerstoff zu ergattern, schmerzhaft zusammenziehen wird. Ihr werdet spüren, wie ich euch das Herz aus der Brust reissen und in tausend Splitter zerschlagen werde, ehe ich die Überreste einen Abgrund runterwerfe.

Ich werde euch von innen heraus aushöhlen, bis ihr nur noch eine Hülle eurer selbst seid.

Und wenn ich dann endlich von euch ablasse, euch euch selbst überlassen werde, seid ihr so kaputt, so am Boden zerstört, so schwach und gebrochen, dass ihr freiwillig zu mir zurückkommt, euch nach mir sehnt.

Ihr seid willig, so viel Leid auf euch zu nehmen, nur um diese kurzen Augenblicke der Vollkommenheit erleben zu dürfen. Ihr lasst euch von mir heilen, doch sobald ihr das tut, beginne ich wieder von vorne.

Seid ihr mir einmal verfallen, so gibt es kein Zurück mehr.

Erst, wenn ihr euren letzten Atemzug tut und euer Geist ins trostlose Nichts des Todes fällt, werde ich Gnade zeigen und euch Frieden gewähren.

Doch bis da hin ist es noch eine lange Zeit. Deswegen erinnert euch daran, dass ich euch mit einem Pfeil ins Herz zerstören kann. Und dass ich dies auch tun werde.

Wagt es ja nie wieder, mich, die Liebe, zu belächeln. Denn ich bin die mächtigste aller Naturgewalten, ich habe bereits Nationen ins Verderben gestürzt und ich werde auch nicht vor euch Halt machen.  

Agnes

Willkommen zurück zu einem weiteren Blogeintrag 🙂

Ich weiss, ich habe lange nichts mehr hochgeladen. Und ich muss auch ankündigen, dass ab jetzt die Einträge nur noch alle zwei Wochen kommen. Dabei werde ich zwischen einer Rezension und einer Kurzgeschichte abwechseln.

Heute möchte ich über ein Buch sprechen, welches ich vor etwa einem Monat gelesen habe. Deswegen sind meine Erinnerung daran vielleicht nicht mehr ganz sooo gut.


Ich habe das Buch gelesen, weil ich jemandem ein wenig bei einer Interpretation helfen wollte, doch dann hat man mich doch nicht gebraucht. Das war etwas enttäuschend, denn Agnes ist kein Buch, welches ich einfach so in meiner Freizeit lesen würde. Es ist meiner Meinung nach ein richtiges “Schulbuch”.


Es geht um einen Mann, der Bücher über Züge schreibt. Eines Tages trifft er Agnes in der Bibliothek. Die beiden reden nicht viel, doch ihre Blicke treffen sich immer wieder. Schliesslich rauchen sie gemeinsam. Dies wird zur Routine und so beginnen sie über Gott und die Welt zu sprechen. Dabei muss man sagen, dass die beiden ziemlich unterschiedliche Ansichten haben. Die beiden kommen schliesslich zusammen und nach sehr kurzer Zeit zieht Agnes bei ihm ein. Die beiden finden heraus, dass sie die Leidenschaft fürs Schreiben teilen, doch er denkt, Agnes Geschichte wäre schlecht und sagt ihr das auch. Daraufhin ist sie beleidigt und will, dass er ein Buch über sie schreibt. Widerwillig tut er dies dann auch, merkt aber an, dass sich der Charakter Agnes im Laufe der Geschichte zu einer eigenständigen Person entwickeln wird und nichts mehr mit der echten Agnes zu tun hat. Das ist ihr aber egal und so schreibt er ihre gemeinsame Zeit nieder. 

Währenddessen wird die echte Agnes schwanger, doch ihr Freund will das nicht und will, dass sie abtreibt. Sie ist daraufhin wütend, packt ihre Sachen und geht zu einer Freundin. Nach ein paar Tagen überlegt er es sich aber anders und entschuldigt sich bei ihr. Sie hat jedoch das Kind verloren, verzeiht ihm aber und so zieht sie wieder bei ihm ein. Agnes kommt nicht wirklich damit klar und kauft Tonnen von Sachen für das verlorene Kind. Am gleichen Abend wirft sie aber alles wieder weg. Auch er hält an dieser Vorstellung eines Kindes fest. In ihrer Geschichte haben die beiden mehrere Kinder und er schreibt in kurzer Zeit ihr ganzes Leben nieder. Doch es fühlt sich nicht richtig an und so schreibt er heimlich einen zweiten Schluss, den er Agnes aber nicht zeigt. In diesem Schluss geht Agnes eines Tages zum Bahnhof, nimmt den Zug, steigt an einer abgelegenen Haltestelle aus, geht in den Park, legt sich in den Schnee und begeht Selbstmord durch Erfrieren. Dieses Schicksal findet er, wäre das einzig richtige für seine Agnes in seiner Geschichte. 

Eines Tages kommt er nach Hause und kann Agnes nirgends finden. Er schaltet seinen Computer an und sieht, dass seine Geschichte abgeändert wurde und der eigentliche Schluss durch seinen heimlichen Schluss ersetzt worden ist. Daraus schliesst er, dass Agnes genau das getan haben muss.


Und auch der Leser kann sich sicher sein, dass er darauf schliesst, denn das Buch beginnt mit den Sätzen: Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie umgebracht. Ich persönlich bin mir aber nicht so sicher, ob sie wirklich tot ist. Fakt ist nur, dass sie nicht mehr bei ihm ist.

Es tut mir leid, dass ich ihn nicht beim Namen nenne, doch soweit ich mich erinnere, wurde er auch nie erwähnt. Denn das Buch ist in der Ich-Perspektive aus seiner Sicht geschrieben. Auch tut es mir leid, dass ich die Zusammenfassung nicht kürzer halten konnte. Das Buch ist eigentlich nur 150 Seiten lang, doch es ist extrem komplex und ich musste das Ganze einfach etwas ausführlicher erklären, damit man überhaupt verstehen, worum es geht. Aber zurück zum Buch und was ich davon halte.

Kurz gesagt: Nicht viel. Ich verstehe den Sinn oder die Moral dahinter nicht. Auch ist die Geschichte weder unterhaltsam noch sonderlich spannend. Sie enthält nicht mal eine richtige Liebesgeschichte. Denn die Beziehung zwischen dem lyrischen Ich und Agnes ist meiner Meinung nach einfach nur verwirrend und kann nicht als solche bezeichnet werden. Die beiden reden allgemein sehr wenig und noch seltener über Privates. Und wenn sie das dann doch mal tun, dann sind sie nie einer Meinung, gehen null auf den anderen ein und versuchen auch nicht, den jeweils anderen zu verstehen. Ihre Beziehung ist in meinen Augen Gift, die beiden sind nicht gut füreinander. Ich denke, sie sind nur zusammen, weil beide sehr, sehr einsam waren, bevor sie sich kennengelernt haben. Sie machen sich gegenseitig kaputt, in dem sie etwas zu erzwingen versuchen, was nicht sein sollte.

Dies ist auch der Grund, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob Agnes wirklich tot ist. Sie könnte auch einfach die Initiative ergriffen und ihn verlassen haben. Dabei könnte ihr Tod in der Geschichte lediglich symbolisch dafür stehen, dass beide von ihnen wussten, auf was ihre Beziehung hinauslief. Nämlich aufs Scheitern. Der Tod Agnes steht dafür, dass sie dieses Leben mit ihm hinter sich lässt, es für immer beendet. Ihr neues Leben könnte dann beginnen, ein Leben in dem sie anfängt für sich selbst zu leben, und das richtig. Denn es klang nicht so, als ob sie zuvor ihr Leben sonderlich genossen hätte.

Vielleicht interpretiere ich auch viel zu viel hinein und Agens hat „einfach nur“ Selbstmord begangen, weil sie ihr Kind verloren hat – danach ging es ihr ja offensichtlich überhaupt nicht gut.


Sagt mir doch mal, was eure Theorie dazu ist. Habt ihr vielleicht sogar schon ebendieses Buch selbst gelesen oder zumindest davon gehört? Was haltet ihr davon?

Ich würde euch das Buch nicht weiterempfehlen, da es meiner Meinung nach schwere Literatur ist und nicht zur Unterhaltung taugt. Man beginnt nämlich eine Menge zu denken und das ist alles andere als entspannend. Aber vielleicht mögt ihr ja genau das, wenn ihr lest….


Wie dem auch sei. In zwei Wochen kommt eine neue Kurzgeschichte. Ich habe bereits einige geschrieben, bin mir aber nicht sicher, ob ich sie hochladen möchte. Habt ihr irgendwelche Ideen, um was es in der nächsten Kurzgeschichte gehen soll? Dann würde ich eine solche noch schreiben. Und wenn wir schon dabei sind, soll ich als Nächstes Dämonentochter oder Magic Academy lesen?

Wir sehen uns

Eure Robyn 😊

One Life, One Story

Hey und willkommen zurück zu einer weiteren Kurzgeschichte.


Es ist wieder einmal Ende Monat – die Zeit vergeht echt verdammt schnell – und deswegen hier eine weitere meiner kleinen Storys. Vorneweg muss ich direkt sagen, dass ich keine Ahnung habe, wie sie mir gelungen ist. Ich habe mehr Wert auf den Schreibstil als auf den Inhalt gelegt, also erwartet bitte keine Abenteuer oder Pointen XD. Eigentlich habe ich diese Geschichte schon für den letzten Monat geschrieben, doch da mochte ich sie nicht besonders. Mittlerweile kann ich mich aber ziemlich gut mit ihr anfreunden, weswegen ich sie euch auch mal zeigen will.

Am besten, ihr lest einfach selbst 🙂

Wir sehen uns nächste Woche wieder, bis dann

Eure Robyn




Seit ich denken konnte, liebte ich das Ballett.

Zu meinem vierten Geburtstag schenkte mir mein Dad meine ersten Tanzschuhe.

Einen Monat später schrieb mich meine Mom an einer Tanzschule für Kleinkinder ein. Es war noch kein richtiges Ballett, doch ich liebte es mehr als alles andere. Ich hätte meine letzte Barbiepuppe hergegeben, damit ich weitertanzen durfte. Glücklicherweise drängten meine Eltern mir solch eine Entscheidung nicht auf. Wir hatten nicht viel, doch sie fanden immer einen Weg, mir alles zu bieten.

Als ich sieben war, trat ich meinem ersten richtigen Ballettkurs bei. Die anderen Mädchen waren blöd, sie nahmen es nicht so ernst wie ich.

Mit acht nahm mich mein Dad zu einer Aufführung ins Royal Opern House mit. Die Tänzer waren grossartig. So wollte ich später auch mal sein.

Mit elf stand ich das erste Mal auf Spitzen. Meine Mom fand, es wäre zu früh dafür, doch der Arzt und meine Ballettlehrerin hielten mich für bereit. Ich liebte das Tanzen, ich liebte das Ballett.

Seit ich zwölf war, nahm ich mehrmals im Jahr an verschiedensten Tanzwettbewerben teil. Meine Mom liebte es, mich tanzen zu sehen. Alles, was meine Eltern in mich und meinen Traum gesteckt hatten, zahlte sich aus.

Mit fünfzehn erhielt ich ein Stipendium an der Royal Academy of Dance. Sie waren unglaublich stolz auf mich. Mein Dad kaufte mir sogar ein neues Tanzdress. Ich liebte das Ballett.

Mit sechzehn fing ich an der Dance Academy an. Ich war die beste. Ich tanzte weiterhin an Wettbewerben, ich gewann. Meine Mom schaute immer zu, wenn ich tanzte.

Mit sechzehn hatte ich auch meinen ersten Freund. Er verlangte, mich zwischen ihm und dem Ballett zu entscheiden. Ich hatte ihn in den Wind geschossen. Mein Dad war für mich da, baute mich wieder auf.

Mit siebzehn gewann ich meinen ersten internationalen Ballettwettbewerb. Meine Mom sass in der ersten Reihe und jubelte mir zu. Sie weinte, sie war so stolz auf mich.

Mit achtzehn tanzte ich das erste Mal im Royal Opern House. Nach zehn Jahren war ich hier und hatte es geschafft. Mein Dad war stolz auf mich. Er liess sich meinen Namen tätowieren. Ich tanzte weiter.

Mit neunzehn lernte ich Malcolm kennen. Er war Engländer und Architekt. Meine Mom mochte ihn, sie hatte ihm Butterkekse gebacken. Sie war keine besonders gute Bäckerin. Malcolm tat so, als würde er die Kekse lieben.

Mit zwanzig ging ich auf Tournee. Ich war Solistin. Mein Dad reiste mir wie ein Groupie nach. Meine Mom backte noch mehr Butterkekse für Malcolm. Sie vermissten mich.

Mit einundzwanzig zog ich mit Malcolm zusammen. Ich war nicht viel Zuhause. Das Tanzen war mein Leben. Meine Eltern wünschten sich Enkelkinder, ich lehnte dankend ab.

Mit dreiundzwanzig war ich Primaballerina. Ich verdiente gut. Malcolm verdiente auch gut, wir lebten zu zweit. Mit fünfundzwanzig tanzte ich für die Queen. Mein Dad starb, Herzversagen. Meine Mom baute mich wieder auf, sie zog in unser Haus.

Mit sechsundzwanzig wurde ich schwanger. Ich wollte das Kind nicht, ich trieb ab. Das Tanzen war mein Leben.

Mit achtundzwanzig riss ich mir die Achillessehne während einer Probe in Paris. Ich hoffte, dass es schnell wieder verheilen würde und ich zurück auf die Bühne konnte. Malcolm kümmerte sich um mich, meine Mom kochte mir Tee.

Mit neunundzwanzig musste ich meinen Rücktritt bekanntgeben. Mein Fuss war dauerhaft geschädigt. Ich war traurig, wusste nicht, was ich mit meinem Leben noch anfangen sollte.

Mit dreissig wurde ich wieder schwanger. Ich behielt das Kind, keine Karriere hielt mich mehr davon ab. Meine Mom freute sich, ich sah sie das erste Mal seit Dads Tod wieder lachen.

Mit fünfunddreissig fing ich in einer Tanzschule als Ballettlehrerin an. Es war nicht wie richtiges Tanzen, doch ich fand wieder ein wenig zu mir selbst zurück. Meine Mum freute sich für mich, Malcolm hätte es lieber gehabt, ich wäre noch ein wenig Zuhause geblieben und hätte mich um unsere zwei Kinder gekümmert.

Mit achtunddreissig trainierte ich meinen Sohn im Ballett. Er hatte Talent. Meine Mom liebte es, ihm zuzusehen. Malcolm spielte mit unserer Tochter Handball.

Mit vierzig unterrichtete ich ausschliesslich meinen Jungen. Zwei Jahre später setzte ich mich ganz zur Ruhe. Malcolm freute sich, meine Mom übernahm weiterhin den Haushalt.

Mit siebenundvierzig besuchte ich das Royal Opern House, um meinen Jungen tanzen zu sehen. Er war grossartig. Meine Mom jubelte ihm zu.

Mit neunundvierzig verlor ich meine Mutter, Herzstillstand. Ich war traurig, meine Familie baute mich wieder auf.

Mit fünfzig liess ich mein Mädchen gehen. Sie wollte Architektur studieren, in Amerika. Mein Junge war viel auf Tournee. Malcolm freute sich auf unsere gemeinsame Zeit.

Er wollte mich auf eine Reise mitnehmen. Eine Weltreise. Ich freute mich. Auch wenn es hiess, das Leben wäre eine Reise, so freute ich mich auf diese ganz besonders.

Mit fünfzig hatte ich keine Verpflichtungen mehr. Ich packte meine Koffer, nahm Malcolm und stieg ins nächste Flugzeug.

Ich würde das Ballett und meine Kinder im Herzen tragen, denn ich liebte beides nach wie vor, doch nun war ich frei. Nun war ich an der Reihe.

Magnus Chase


Willkommen zurück liebe Bücherfans XD

Ich habe im letzten Post ja bereits angetönt, dass es in diesem Eintrag um die Magnus Chase-Reihe von Rick Riordan gehen wird. Vorneweg muss ich direkt mal zugeben, dass ich immer noch nicht ganz durch bin und das letzte Buch noch zu Ende lesen muss. Aber da ich euch ja sowieso nicht spoilern will, sollten meine Eindrücke genügen, um euch ein wenig darüber zu erzählen. Also… warum bin ich noch nicht fertig mit Lesen? Das liegt zum einen daran, dass ich mich in letzter Zeit eher aufs Schreiben konzentriert habe und zum anderen, weil mich die Reihe nicht sooo sehr gepackt hat.

Versteht das nicht falsch, Rick Riordans Werke sind erstklassig, doch wenn man mehrere seiner Reihen gelesen hat, dann wird klar, dass sie alle nach demselben Schema aufgebaut sind. Es gibt eine Hauptfigur, die zumeist männlich ist, dann in die Götterwelt hineinrutscht und Abenteuer bestehen muss. Dabei erledigen sie Dinge, wozu die Götter einfach zu faul sind. Meistens kommt ihnen etwas dazwischen, was sie von ihrem eigentlichen Ziel abbringt und so müssen sie weitere Abenteuer bestehen, was für einiges an Spannung sorgt. Am Schluss schafft der Held und seine Truppe von Freunden natürlich die Aufgabe, löst dann aber ein weiteres Problem aus, in dem ihnen einfach ein Fehler passiert oder klar wird, dass von Anfang an mehr dahinter steckte und das eigentliche Problem noch nicht gelöst ist. Hat man solche Abläufe schon zehnmal gelesen, und waren sie sich alle ziemlich ähnlich – gleicher Autor, gleicher Schreibstil etc. – dann kann es ein wenig ermüdend sein, so wie es auch bei mir mit Magnus Chase der Fall war.

Speziell an der Magnus Chase-Reihe fand ich aber – und da unterscheidet sie sich stark von Rick Riordans anderen Werken – dass Magnus, der Protagonist zu Beginn der Reihe direkt stirbt. Dies ist jetzt auch kein Spoiler, denn es wird einem klar, wenn man die ersten beiden Sätze liest. Natürlich ist das Buch da nicht einfach vorbei. Er kommt nach Walhalla, der Halle der ewigen Krieger Odins. Dorthin kommen nach ihrem Tod alle, die einen heldenhaften Tod gestorben sind (Dabei müssen sie allerdings eine Waffe in der Hand halten, ansonsten ist die Gefahr gross, in Folkwang zu landen. Obwohl… ich bin mir nicht sicher, ob Walhalla ein besserer Ort ist. Entscheidet das für euch selbst.). Ich finde Rick Riordans Vorstellung von Walhalla ziemlich amüsant, da es wie ein Hotel ist – es wird auch Hotel Walhalla genannt. Dabei gibt es verschiedenste Aktivitäten, die alle auf Leben und Tod praktiziert werden. Scrabble auf Leben und Tod, Yoga auf Leben und Tod, Kampftraining auf Leben und Tod, Monopoly auf Leben und Tod etc. Die Einherje, die Bewohner Walhallas, sind ja sowieso schon tot und können somit innerhalb des Hotels nicht wirklich sterben. Rechtzeitig zum Essen auferstehen sie immer wieder (Dabei ist ganz egal, ob sie erschossen, geköpft oder sonst grausam umgebracht wurden.).

Ich fand es zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, so etwas blutrünstiges zu lesen. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber gut daran und man versteht den Humor dahinter. Dann wird einem klar, wie witzig die gesamte Reihe eigentlich geschrieben ist. Trotzdem kommt sie nie stumpf oder lächerlich rüber, ganz im Gegenteil. Sie überzeugt mit tiefgründigen Gedanken und traurigen Schicksalen.

Was ich jedoch als die beste Eigenschaft der Reihe bezeichnen würde, ist, dass sie eine grosse Akzeptanz gegenüber allen Menschen entgegenbringt. Magnus ist aufgeschlossen und behandelt alle gleich. Dasselbe bemerkt man auch im Schreibstil von Rick Riordan. Er ist weder wertend noch in irgendeiner Weise diskriminierend. So ist Magnus selbst obdachlos und seine besten Freunde sind ein tauber Alb und ein dunkelhäutiger Zwerg (Was Magnus zu Beginn aber nicht weiss und Blitzen, den Zwerg, einfach für etwas kleiner hält.). Samira Al-Abbas, seine beste Freundin und eine Walküre, ist Muslima und ihr Bruder / ihre Schwester Alex Fierro ist genderfluid. Ich bin, wie bereits gesagt, noch nicht ganz fertig, aber ich habe das starke Gefühl, dass Magnus und Alex zusammenkommen… and I’m excited! Die beiden werden wohl mein favourite ship aus der Welt von Rick Riordan – abgesehen von Will und Nico aber da irgendwie niemand weiss, was genau mit Nico ist…. Ich sollte aufhören, euch zu spoilern xD.

Jedenfalls werde ich jetzt so schnell es geht, den dritten Band zu Ende lesen. Ich freue mich nicht nur wegen Alex und Magnus darauf, sondern auch weil Magnus Chase da auf Percy Jackson (Percy ist ja der Freund von Annabeth Chase und sie ist Magnus Cousine und joa, so kommt das dann zu Stande.) treffen wird. Die beiden sind unheimlich mächtige Charaktere und ich bin gespannt, wie das kommen wird. Danach lese ich vielleicht noch die Geschichten aus den neun Welten – ein Spin off der Reihe.

Kurz gesagt, die Reihe zu lesen lohnt sich auf alle Fälle, vor allem, wenn man noch nicht sonderlich viele Erfahrungen mit den Werken von Rick Riordan gemacht hat. Sie ist packend, humorvoll und extrem unterhaltsam. Ich wünsche euch viel Spass und Geduld beim Aussprechen (Ausdenken, wie auch immer man das, was die Stimme im Kopf beim Lesen macht, nennt) verschiedenster nordischen Namen, wie zum Beispiel dem Ginnungagap.

Wir sehen uns nächste Woche wieder, bis dann

Eure Robyn 😊

Mein Bücherregal

Hallo zusammen

Heute möchte ich euch auf einen kleinen Ausflug in mein Bücherregal mitnehmen. Es ist leider noch nicht sonderlich voll, da ich erst vor etwa zwei Jahren damit angefangen habe, die Bücher auch zu kaufen und nicht nur in der Bibliothek auszuleihen. Mittlerweile finden sich etwa achtzig Bücher – die meisten davon aus dem Fantasy Genre – darin wieder. Dazu muss ich sagen, dass die meisten Bücher vom Carlsen Verlag sind, welcher sehr gute Autoren und deren Werke beherbergt. Beispielsweise diverse Bücher von Jennifer L. Armentrout (Ich habe im letzten Post kurz von ihr gesprochen) und Rick Riordan (Ich werde mich im nächsten Post mit einer Reihe von ihm auseinandersetzten). Die Reihen von Rick Riordan waren auch der Grund, weshalb ich mit dem “Sammeln” von Büchern angefangen habe. Sie waren meine absoluten Lieblingsbücher und haben in meinem Regal eine ganze Reihe eingenommen. Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich alle deutschsprachigen Werke – ausgenommen von Apollo 5 (Der Turm des Nero), den ich leider nicht mehr rechtzeitig erwischt habe und der nun erst wieder im Juli lieferbar ist… ☹ und die Katakomben von Paris, da dieses Buch zu einer zehnteiligen Serie gehört, die von verschiedensten Autoren geschrieben wurde und mich daher nicht sonderlich interessiert hat – aus Rick Riordans Feder. Dazu muss ich aber sagen, dass sie mich früher viel mehr gepackt haben, als sie es heute tun (Ich lese gerade Magnus Chase und komme nicht wirklich vorwärts…). Ich persönlich würde die Bücher definitiv jedem weiterempfehlen, doch nur, wenn diese Person ohne eine packende Liebesgeschichte auskommt, denn die sind eben nicht vorhanden. Für jüngere Leser sind jedoch Rick Riordans Bücher ein Muss!

Das ist mein Regal für die Bücher von Jennifer L. Armentrout (oben) und jene von Rick Riordan (unten).


In meinem Regal tummeln sich auch etwa 15 Bücher von Jennifer L. Armentrout und ich habe vor, noch mehr von ihren Werken zu kaufen, denn ihre ganzen Geschichten rund um die Lux-Welt (Obsidian-Reihe), aber auch ihre anderen Erfindungen, zum Beispiel in der Griechischen Mythologie, sind wärmstens zu empfehlen und lassen jedes Bücherregal heller strahlen.

Ich muss leider zugeben, dass sich noch etwas weniger als dreissig Bücher in meinem Regal befinden, die ich noch nicht gelesen habe, da ich die Zeit einfach noch nicht gefunden habe. Das wären unter anderem die Kane Chroniken von Rick Riordan, die Reihe Magic Academy von Rachel E. Carter, die Reihe Dämonentochter von Jennifer L. Armentrout, die Save Me Bücher von Mona Kasten oder die Wings Serie von Aprilynne Pike. Ich bin unglücklicherweise auch jemand, der etwa drei bis vier Mal im Jahr einen riesigen Bücherkauf tätigt und trotzdem seine Leseliste noch nicht abgearbeitet hat.  

Und so sieht mein anderes Regal aus 🙂


Und wenn ich schon von Leseliste spreche, dann möchte ich euch noch einen kleinen Einblick in diese gewähren. Auf dieser Liste stehen etwa 150 Bücher und ich bezweifle, dass ich jemals alle lesen können werde, da es gefühlt jeden Tag mehr werden… Auf meiner Liste zu Oberst stehen aber auf alle Fälle…

  •  die Chroniken der Unterwelt von Cassandra Clare, da ich die Serie auf Netflix dazu gesehen habe und sie echt super fand.
  • Vampire Academy von Richelle Mead, da ich auch hier den ersten Film gesehen habe und es mich da schon von Anfang an gepackt hat.
  • Das Herz der Zeit 3 von Monika Peetz, da ich die ersten beiden Bände schon gelesen habe.
  • Woodwalkers: Teil 2-5 von Katja Brandis. Ich habe da den ersten und den letzten Teil bereits gelesen, würde aber gerne wissen, was zwischendrin so passiert.
  • Skye von Lina Fischer, da ich die Bücher in einem Laden gesehen habe und mir einfach dachte, dass ich die unbedingt lesen muss.
  • Und die Dark Elements Reihe von Jennifer L. Armentrout, da ich im Moment ein riesiger Fan ihrer Bücher, beziehungsweise ihres Schreibstils bin und man mit ihren Werken sicher nichts falsch machen kann.


So, das wären so meine Ziele, was das Lesen in nächster Zeit anbelangt. Habt ihr mit einigen der oben genannten Büchern bereits Erfahrungen gemacht und wenn ja, wie fandet ihr sie? Würde mich mal interessieren, ich könnte nämlich ein paar Empfehlungen brauchen, welche der Serien ich als erste lesen sollte, die Auswahl ist einfach zu gross…

Wir sehen uns nächste Woche zu einer Reihe von Rick Riordan (Wenn ich bis dahin durch bin xD).

Bis dann

Eure Robyn 🙂

Shadows


Okay, jeder der Bücher liest, muss einfach schon mal von Jennifer L. Armentrout gehört haben – wenn nicht, dann weiss ich nicht, was genau ihr lest, etwa Sachbücher? Sie ist eine US-Amerikanische Bestseller-Autorin. Ihr Genre ist breit gefächert. Sie schreibt hauptsächlich übernatürliche Geschichten, Science-Fiction, Fantasy und zeitgenössische Romane. Ab und zu findet man aber auch einen romantischen Krimi, sie sollte für jeden Leser etwas Passendes haben.

Unter anderem hat sie die Bücherreihe Obsidian geschrieben, welche ins Genre Fantasy fällt. Meiner Meinung nach ist dies eine der besten Buchreihen überhaupt. Kurz zusammengefasst geht es um Katy und Daemon. Auch wenn er zu Beginn ein richtiges Arsch ist und Katy extrem scheisse behandelt, kommen sich die beiden immer näher. Dann jedoch stösst sie auf ein unglaubliches Geheimnis der Blacks, Dee, Daemon und Dawson. Und dann wird sie auch noch tiefer in die ganze Sache hineingezogen, als es ihr und Daemon, aber auch dessen Feinden lieb ist. Doch wer ist in dieser Geschichte wirklich der Böse? Auf welcher Seite stehen Katys beste Freundin und deren heisser Bruder wirklich?

Brilliant. Das ist das einzige Wort, das mir dazu einfällt. Jennifer L. Armentrouts Schreibstil ist packend, humorvoll und schlagfertig, was sich auch in der ganzen Geschichte widerspiegelt. Hier ein paar Beispiele:


«Der Vollidiot hatte also einen Namen. Daemon – wie passend. Und natürlich sah seine Schwester genauso gut aus wie er. Willkommen in West Virgina, dem inoffiziellen Staat der Models» – Katy über Dee und Daemon (Obsidian, Band 1, S.21).


«Fast hatte ich Mitleid mit ihr, dass sie mit so einem Scheisskerl verwandt war.» – Katy über Dee (Obsidian, Band 1, S.25)


«An dem Tag, an dem ich endlich wieder eine Internetverbindung hatte, fühlte ich mich besser, als wenn der heisseste Kerl meinen Hintern bewundert und nach meiner Telefonnummer gefragt hätte.» – Katys Gedanken (Obsidian, Band 1, S. 31)


«Das war wahrscheinlich mein Bruder», sagte Dee […]

«Daemon?»

Sie nickte. «Er spielt gerne den heimlichen Helden.»

«Heimlichen Helden?», murmelte ich, hielt es aber für ziemlich unwahrscheinlich. Eher waren die Säcke aus eigener Kraft dorthin geschwebt. (Obsidian, Band 1, S. 32)


«Makelloses Gesicht. Toller Körper. Ätzendes Verhalten – die heilige Dreieinigkeit scharfer Typen.» – Katy über Daemon (Obsidian, Band 1, S. 35)


«Ja, es ist eine Art Hobby. Hast du auch eins? Unschuldige Welpen treten vielleicht?»

«Ich weiss nicht, ob ich es dir vor meiner Schwester sagen sollte», antwortete er und schaute eindeutig zweideutig. – Katy und Daemon (Obsidian, Band 1, S. 37)


«Mir gefällt es nicht, dass du mit meiner Schwester befreundet bist.» […]

«Und mir ist es sowas von scheissegal, was dir gefällt.» – Daemon und Katy (Obsidian, Band 1, S. 40)


Wenn ihr diese Dinge nicht witzig findet, dann ist wohl einfach mein Humor kaputt… Oder die Stellen sind zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Das heisst also, es würde sich auf jeden Fall lohnen, sich die Bücher mal vorzunehmen – wenn man es nicht längst schon getan hat.

Ich habe die Reihe vor etwas über einem Jahr gelesen und ich habe, um ehrlich zu sein, vergessen, wie sehr ich sie liebe. Das ist mir erst wieder aufgefallen, als ich mir vor Kurzem Shadows, ein Prequel zur Obsidian-Serie, gekauft und in der letzten Woche dann gelesen habe. Naja, verschlungen trifft es wohl eher… In Shadows geht es um Dawson Black und seine Zeit mit Bethany. Bei den beiden ist es Liebe auf den ersten Blick (Ich sage nur kitschiges Buch von letzter Woche), doch Dawsons Geschwister und Freunde legen dem jungen Paar allerhand Steine in den Weg. Trotz allem bleiben die beiden zusammen. Das Ende ist… nun ja. Traurig. Aber wenn man die Obsidian-Reihe kennt, dann weiss man zum Glück, dass es für die beiden schlussendlich doch gut ausgeht.

Auch dieses kleine Büchlein ist vom Schreibstil her echt super. Besonders spannend finde ich, dass Jennifer L. Armentrout für Shadows eine auktoriale Erzählperspektive gewählt hat. Dies gibt dem ganzen einen anderen Touch – im Gegensatz zur Obsidian-Reihe, die in der Ich-Perspektive geschrieben ist – und bringt Erfrischung in die Geschichte. Auch hier überzeugt Armentrout mit Schlagfertigkeit und Humor. Ich konnte mir es nicht nehmen, euch diese eine Stelle zu präsentieren, denn ich liebe sie XD. Ach ja, Ash ist Daemons Freundin.


Daemon fluchte erneut. «Wenn ich daran denke, wie du sie anglotzt, haben wir tatsächlich ein Problem.»

 «Wie glotzt er sie denn an?», wollte Dee wissen und legte den Kopf schief.

[…] «Als wäre sie das edelste Steak und er gerade am Verhungern.»

[…] «So guckst du mich nie an», mischte sich Ash beleidigt ein. (Shadows, S.59)


Wenn euch hier die kleinen Zitate gefallen und euch vielleicht auch zum Schmunzeln gebracht haben, dann solltet ihr die Bücher unbedingt lesen. Naja, eigentlich bin ich der Meinung, dass man sie so oder so lesen sollte (Wie oft habe ich das jetzt schon gesagt?). Ich für meinen Teil bin erneut wieder völlig in den Bann gezogen und werde mir vermutlich bald Oblivian 1-3 bestellen (Das sind die ersten drei Bücher der Obsidian-Reihe aus der Sicht von Daemon – die sind nämlich aus Katys Sicht geschrieben. In Band vier und fünf wurde dann zwischen den Sichten von Daemon und Katy gewechselt.). Ausserdem werde ich mich noch weiteren Reihen von Jennifer L. Armentrout annehmen, beispielsweise der Dark Elements- oder der Dämonentochter Reihe.

Hat jemand von euch bereits Erfahrungen mit diesen beiden Reihen? Wenn ja, wie fandet ihr sie? Und sagt mir doch gerne, was eure Eindrücke der Obsidian-Serie sind, respektive ob ihr sie kennt oder nicht.

Wir sehen uns dann nächste Woche wieder – zu was genau, weiss ich noch nicht. Ich bin mit dem Lesen im Moment ein wenig in Verzug geraten, aber ich finde bestimmt was, das ich euch zeigen kann.

Bis dann

Eure Robyn 😊



Quellen der Zitate:

  • Armentrout, J. L. (2019). Obsidian. Schattendunkel (Sonderausgabe). Carlsen Verlag.
  • Armentrout, J. L. (2020). Shadows. Finsterlicht (1. Auflage). Carlsen Verlag.

A Single Moment

Hey und willkommen zurück 😊

Heute gibt’s eine weitere Kurzgeschichte, doch keine Normale! Wie ich in meinem allerersten Post hier erwähnt habe, schreibe ich zurzeit an einem grösseren Projekt -einer Fantasy Story. Ich habe keine Ahnung, wo das noch hingeht, wir werden sehen. Jedenfalls liegt es mir sehr am Herzen, die Charaktere und ihre Geschichte richtig durchzuplanen und auf sie einzugehen. Leider kommt – oder wird kommen (ich habe es noch nicht zu Ende geschrieben)- die Story um Jackson und sein Leben ein wenig zu kurz. Und das, obwohl Jackson einer, wenn nicht sogar der Charakter ist, den ich am meisten mag. Doch da ich nicht aus seiner Sicht schreiben werde, habe ich das jetzt einfach mal gemacht. Ich werde in dieser Kurzgeschichte auf einen wichtigen Wendepunkt in seinem Leben eingehen. Ich habe das Ganze ein wenig vereinfacht und umgeschrieben, da ich bezweifle, dass man alles verstehen würde (ich schreibe eben mit Begriffen, die ich selbst erfunden habe; es ist eben Fantasy und deswegen ja…). Das tut aber eigentlich nichts zur Sache.

Ach, und nur so als Vorwarnung: Es könnte kitschig werden (liegt das daran, dass ich gerade ein echt kitschiges Buch über Liebe auf den ersten Blick lese? Vielleicht…)! Ach ja, und falls ihr beim Lesen gerne Musik hört: Ich bin vor zwei Tagen über dieses Lied gestolpert und was soll ich sagen… Ich finde einfach, dass es ziemlich gut zu Jackson und diesem einen Moment passt, deswegen hört gerne mal rein.

Wir sehen uns dann in einer Woche aufs Neue

Eure Robyn 🙂



Es war dieser eine Augenblick, der alles veränderte. Ich wusste, dass es kitschig klang und wenn ich jetzt zurückblickte, dann verstand ich mich selbst nicht. Ich hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, doch als ich ihn sah, war ich mir sicher, dass ich den Rest meines Lebens mit ihm verbringen würde. Und das war ein Problem. Denn wenn ich damals schon gewusst hätte, wer Caleb wirklich war, dann hätte ich vielleicht nicht so für ihn empfunden. Jedenfalls nicht sofort. Doch nun konnte ich nichts mehr daran ändern, ich wollte es auch gar nicht. Mir war der Krieg um uns herum egal. Ich hatte meine Familie und mein Volk für ihn verraten. Ich hatte mein altes Leben weggeworfen und war mit ihm durchgebrannt. Ich würde es jederzeit wieder tun, auch wenn das bedeutete, dass ich ein Verstossener war. Dass meine Familie nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Ich hatte mich in den Feind verliebt. Doch Caleb gehörte zu mir und ich zu ihm. Bis zum Ende meines Lebens.

Vielleicht sollte ich mich zuerst einmal vorstellen. Mein Name ist Jackson Ozera. Ich bin 25, der Mittlere von drei Brüdern und galt schon immer als das schwarze Schaf der Familie. Im Gegensatz zu allen anderen interessierte ich mich nicht für Politik und war da auch nicht tätig. Äusserlich ähnelte ich meinen Brüdern auch kein bisschen. Während sie schwarzes Haar und kalte, blaue Augen hatten, strahlten meine freundlich und braunblonde Locken rahmten mein Gesicht ein. Zu Alexander und Zayne hatte ich eine gute Beziehung, auch wenn die beiden nicht sonderlich gut miteinander auskamen – keine Ahnung wieso. Alex war bereits verheiratet und Zayne… war vor Kurzem auf dem Weg dazu gewesen. Bei ihnen liefs. Ich dagegen hatte erst ein paar flüchtige Freundinnen gehabt, bei mir liefs nicht.

Zayne hatte mir schon viel von seinem besten Freund erzählt aber um ehrlich zu sein, hatte mich das nie sonderlich interessiert. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und deswegen vermutete ich, dass dieser Caleb genauso wenig Humor wie Zayne haben musste – nichts gegen dich Zayne aber wir wissen beide, dass du und Alex Spiesser seid. Doch als ich mich ihm bei Gelegenheit – die beiden trainierten gerade und ich sollte Zayne was ausrichten – vorstellte, wusste ich selbst nicht, was mit mir los war. Ich brauchte erstmal eine halbe Minute, um meinen Blick von seiner durchtrainierten Brust, seinen starken Armen und seinem Six-Pack loszureissen. Ich wusste nicht, dass männliche Oberkörper mich so in ihren Bann ziehen konnten. Er sollte sich lieber sein Shirt wieder anziehen… – oder auch nicht, dieses Meisterwerk sollte man nicht verstecken müssen. Als ich dann in sein Gesicht blickte, blieb mein Herz zuerst stehen, machte einen Salto und hämmerte anschliessend wie verrückt in meiner Brust. Seine Augen funkelten in einem tiefgründigen Grün unter seinen dichten Wimpern hervor. Er hatte sein schokobraunes Haar im Nacken zusammengebunden, wobei sich allerdings einige Strähnen gelöst hatten, ihm in die Stirn fielen und sein perfektes Gesicht einrahmten. Seine Züge waren makellos, sein Teint hatte eine gesunde, helle Farbe. Auf seinen vollen Lippen zeichnete sich ein verschmitztes Grinsen ab, als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte. Ich biss mir verlegen auf die Unterlippe und lächelte. Wow, wann hatte ich mich das letzte Mal so benommen? Leise lachend streifte er sich sein Shirt über – wie schade – und streckte mir die Hand hin. «Ich bin Caleb, und du musst Jackson sein», stellte er fest. Und obwohl es keine Frage war antwortete ich mit einem heiseren Ja und ergriff seine Hand. Es fühlte sich gut an, ein wohliger Schauer lief meinen Rücken hinunter. Ich versank in seinen Augen und merkte viel zu spät, dass ich seine Hand loslassen sollte. Er schmunzelte, als er sie mir sanft entzog und seine Arme vor der Brust verschränkte. Ich zog meine Hand rasch zurück und wurde ein wenig rot. Okey, vielleicht wurde ich auch knallrot. Um davon abzulenken sagte ich rasch: «Ich muss mit Zayne sprechen.» Na toll Jackson, das war definit der falsche Weg, um einen Schritt in diese Richtung zu machen. Ich schaute angestrengt an Caleb vorbei und suchte das Feld nach meinem kleinen Bruder ab. «Der ist nicht mehr hier, sein anderer Bruder hat ihn zu sich bestellt.» Ich verdrehte genervt die Augen. Da musste man für Alex schon den Laufburschen spielen und dann war es am Ende nicht einmal von Nöten gewesen, weil er ihn eh schon informiert hatte. «Du wirst wohl Vorliebe mit mir nehmen müssen», Caleb grinste und band sich die Haare neu. Ich schaute dem faszinierenden Spiel seiner Armmuskeln zu: «Damit kann ich gut leben.» Warte, hatte ich das gerade laut gesagt? Um nicht all zu dümmlich zu wirken, grinste ich ihn an. Er erwiderte mein Grinsen und forderte mich mit einem Kopfnicken zu einem Spaziergang auf. Aufgeregt ging ich neben ihm her – konnte bitte jemandem meinem Herz sagen, es solle aufhören, so laut zu schlagen? Ich betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Im Nachhinein war ich mir sicher, dass er es bemerkt hatte, denn auf seinen Lippen zeichnete sich ein Schmunzeln ab. Caleb ging gemächlich weiter. «Sag mir Jackson: Wie kann es sein, dass wir uns noch nie begegnet sind?» Hörte ich da einen Hauch Bedauern in seiner Stimme? Ich lächelte. Wie das zwischen uns wohl weitergehen würde?

Magie aus Gift und Silber


Hallo liebe Leser

Ach, ich weiss gar nicht, wie ich für diesen Eintrag die richtigen Worte finden soll… Wie ich letzte Woche bereits angetönt habe, möchte ich diesen Eintrag meinem absoluten Lieblingsbuch widmen – wobei ich nun allerdings sagen muss, dass ich mittlerweile die ganze Dilogie liebe (mehr dazu später).

 Meine Schwester hat das Buch Magie aus Gift und Silber für mich entdeckt und es mir vor einem Jahr zum Geburtstag geschenkt. Ich habe es direkt gelesen und die Geschichte hat mich berührt wie noch keine andere davor.

Kurz zusammengefasst geht es um eine junge Frau namens Rya, die zu Beginn in einem Körper aus Stein gefangen ist, ohne jegliche Erinnerungen an ihr früheres Leben. Sie wird von Nick, einem Krieger des Perseus Ordens, mit einem Kuss zum Leben erweckt und stolpert so in eine Welt voller Magie und in einen Krieg zwischen ebendiesem Orden und den Gorgonen, den Nachfahren Medusas. Mit Nick an ihrer Seite geht Rya den Gründen für diesen doch sehr merkwürdigen Krieg auf den Grund und lernt dabei interessante Dinge über sich selbst.

Ich möchte lieber nicht zu viel verraten, denn ich kann euch nur ans Herz legen, Magie aus Gift und Silber ganz oben auf eurer Leseliste zu platzieren. Es lohnt sich wirklich! Die ganze Storyline ist unheimlich gut durchdacht und als ob dies nicht schon reichen würde, ist Lisa Rosenbeckers Schreibstil unverwechselbar und verleiht der Geschichte einen persönlichen Touch, der einen tief berührt. Man kann sich so unglaublich gut in die Personen hineinversetzten, es ist einfach unglaublich. Ich wusste schon vor einem Jahr, das dies mein absolutes Lieblingsbuch ist und bis heute ist es das immer noch. Ich habe in den letzten Jahren viele exzellente Bücher gelesen und ich habe sie in kurzen Momenten vielleicht auch als meine Lieblingsbücher bezeichnet, doch rückblickend stellt Magie aus Gift und Silber alle diese anderen Bücher in den Schatten. Alle, ausser eines.

Vor zwei Wochen sass ich in der Schule und musste einen kurzen Text zu meinem Lieblingsbuch verfassen (wir wissen mittlerweile alle, welches ich genommen habe). Als ich dann einige Infos dazu herausgesucht habe, habe ich festgestellt, dass es mittlerweile einen zweiten Teil gibt. Ich habe das überhaupt nicht auf dem Schirm gehabt, denn eigentlich war Magie aus Gift und Silber als ein Einteiler vorgesehen gewesen. Jedoch haben so viele Leser nicht genug davon bekommen, dass sich Lisa Rosenbecker der Allgemeinheit gebeugt und eine Fortsetzung geschrieben hat. Jedenfalls habe ich Magie aus Tod und Kupfer – so heisst die Fortsetzung nämlich – noch direkt im Unterricht bestellt. Leider kam es erst fünf Tage später bei mir an, doch ich habe es sofort gelesen und mich dazu umentschieden, dass der heutige Blogeintrag um diese Bücher gehen soll (eigentlich war dafür was anderes geplant, dazu dann in zwei Wochen).

Magie aus Tod und Kupfer ist aus der Sicht von Ilena, einer Magissa – was euch jetzt wahrscheinlich nichts sagt, deswegen lest Magie aus Gift und Silber! – geschrieben. Ich möchte auch hier nicht sonderlich viel zur Handlung sagen, denn sonst würde ich wohl den ersten Teil spoilern, doch soviel dazu: Ilena ist ein unglaublich starker und beeindruckender Charakter. Sie muss sich ihrer Vergangenheit und ihrer Bestimmung stellen, wobei sie sich fragt, ob ihr ganzes Leben auf einer Lüge beruht. Und ausserdem: PLOTTWIST!

Ich kann wirklich nicht mehr sagen. Die beiden Bücher haben mich sowas von berührt und sind meiner Meinung nach unerreicht. Die Dilogie ist wunderbar und hat mich nicht zuletzt mit den Komponenten der griechischen Mythologie überzeugt. Ich möchte nochmals betonen, dass ihr euch Magie aus Gift und Silber und Magie aus Tod und Kupfer annehmen sollt. Die beiden Bücher sind sich in jeder Hinsicht ebenbürtig und bilden für mich einen bedeutenden Teil des Urban Fantasy Genres.

Ich für meinen Teil werde mich von nun an auch mehr bei den Werken von Lisa Rosenbecker umsehen, zumal sie auch angekündigt hat, dass sie die griechische Mythologie noch nicht hinter sich lassen wird. Ich bin gespannt, wo mich das noch hinführen wird.

Jetzt wünsche ich euch aber erst mal viel Spass beim Lesen und wir sehen uns nächste Woche wieder zu einer etwas anderen Kurzgeschichte.

Bis dann, Eure Robyn 😊

Liebe geht durch alle Zeiten

 

Meet the time as it seeks us – Zitat von William Shakespeare

Auch Kerstin Gier beschreibt passenderweise ebendieses Zitat in ihrem Buch “Saphirblau”, welches zu der Erfolgsserie “Liebe geht durch alle Zeiten”, auch “Die Edelsteintriologie” genannt, gehört.

Die Serie handelt von einem Mädchen namens Gwendolyn Shepherd, die in einer Familie voller Geheimnisse aufwächst. Als sie dann auch noch anstelle von ihrer Cousine Charlotte das Zeitreisegen geerbt hat, beginnen für sie waghalsige Abenteuer. Gwendolyn springt gemeinsam mit dem überaus gutaussehenden, aber distanzierten Gideon de Villiers in die Vergangenheit. Die beiden sollen, im Auftrag der Loge des Grafen von Saint Germain, das Blut der in der Vergangenheit lebenden zehn Zeitreisenden auftreibe, um so den Blutkreis zu schliessen und an das Heilmittel aller Krankheiten zu kommen. Doch Gwenny – wie sie von Gideon liebevoll genannt wird – misstraut der Loge und deren Machenschaften. Auf eigene Faust beginnt sie nachzuforschen und nach und nach bildet sich ihr ein ganz anders Bild. Fragen auf Fragen türmen sich ihr auf. Was will die Loge wirklich erreichen? Wie gefährlich ist dieser Graf? Und warum sieht Gideon so verdammt gut aus?

Selbstverständlich gibt es auch in dieser Story eine Liebesgeschichte, wobei ich mich allerdings frage, wie es möglich ist, sich in zwei Tagen in jemanden zu verlieben, den man weder richtig kennt noch der sich für einen zu interessieren scheint. Doch lässt man dieses kleine Detail weg, dann ist sie definitiv gelungen. Da die Bücher aus der Sicht von Gwendolyn geschrieben sind, können wir hautnah miterleben, wie sie sich fühlt und was in ihr vorgeht und wie ihr Handeln dadurch geprägt sind. Auch wenn man zwischenzeitlich nicht wirklich schlau aus dem Verhalten Gwendolyns und Gideons wird, so bleibt die Spannung trotzdem erhalten.

Die Abenteuer der beiden Zeitreisenden haben mich so sehr in ihren Bann gezogen, dass ich die Bücher kaum noch aus der Hand legen konnte und die ca. 1100 Seiten in etwas mehr als einer Woche verschlungen habe. Kerstin Gier hat ohne Frage ein Meisterwerk erschaffen das zweifellos eine grosse Zahl Lesern anspricht, denn in den ersten vier Jahren nach Veröffentlichung waren bereits 2 Millionen Bücher der Reihe verkauft hat.

Für jeden Fantasy-Fan ist die Reihe auf alle Fälle ein Muss und ich empfehle jedem, der was dafür übrig hat, sich so schnell wie möglich dieser Reihe anzunehmen. Du wirst es auf keinen Fall bereuen. Doch auch Leser, deren Genre hauptsächlich nicht Fantasy darstellt, werden bei dieser Reihe auf ihre Kosten kommen. Also worauf wartet ihr? Holt euch Rubinrot in der nächsten Bibliothek oder Buchhandlung und teilt mir in den Kommentaren gerne mit, ob und welche Eindrücke ihr von der Reihe gewonnen habt.

Wir sehen uns in einer Woche – ich bin jetzt schon ganz aufgeregt – zu meinem absoluten Lieblingsbuch. Bis dann

Eure Robyn 😊

Heliopolis

 

Hey und willkommen zurück 🙂

Heute möchte ich auf eine Dilogie eingehen, durch die ich mich in letzter Zeit gekämpft habe. Ich habe länger als sonst für die eigentlich kurz gehaltene Reihe gebraucht, da mich der Schreibstil von Stefanie Hasse nicht sonderlich überzeugt hat. Das liegt vor allem daran, dass die beiden Bücher ausschliesslich im Präsens geschrieben sind. Dies hat meinen Lesefluss vor allem zu Beginn erheblich gestört, da ich mir das von anderen Büchern nicht gewöhnt bin. Ausserdem wurden die einzelnen Szenen teils nur knapp ausgeführt, sodass die ganze Story kurz und bündig rüberkam. Ich persönlich mag es lieber, wenn die Geschichte mehr ins Detail geht und sich das Ganze – natürlich nicht zu sehr – dahinzieht.

Die fiktionale Welt um Heliopolis hat mich jedoch voll und ganz in ihren Bann gezogen. Das Konzept ist gut durchdacht und ansprechend für alle, die gerne Bücher zum Thema Magie lesen. Heliopolis nämlich ist ein Planet weit entfernt von der Erde. Auf ihn sind vor fast siebentausend Jahren die letzten Magiebegabten von der Erde geflohen und haben dort eine neue Zivilisation aufgebaut. Nach und nach ist jedoch jede einzelne Stadt vom ewigen Sand verschlungen worden. Alle, bis auf eine: Dilmun, die letzte Stadt. In ihr versucht der Herrscher Zaahir die Magie aufrecht zu erhalten, doch auch sie beginnt hinter der sonst so sicheren Mauer der Stadt zu schwinden. Immer mehr Menschen kriegen bei ihrer Initiation das leere Zeichen in den Nacken gebrannt. Sie sind Magielose, wurden vom Digir nicht mit einer der sieben Gaben der magischen Häuser gesegnet. Als dann auch Akasha, die Hauptfigur und gleichzeitig die Prinzessin von Heliopolis, das leere Zeichen bekommt, muss sie was unternehmen. Ein aufregendes Abenteuer beginnt für Ash und ihre Freunde, bei dem zunächst nichts so ist, wie es schein.

Natürlich kommen während den ganzen Abenteuern die Romanzen nicht zu kurz. Während Akashas Freunde zueinander finden, gerät sie selbst mit ihren Gefühlen völlig durcheinander und stürzt Kopf voraus in eine Dreiecksbeziehung. Doch für wen schlägt ihr Herz wirklich? Und welcher der beiden jungen Männer liebt sie aufrichtig?

Ich persönlich bin kein besonders grosser Fan solcher Liebesgeschichten, in denen das Mädchen – beziehungsweise die Frau – zwischen zwei Verehrern hin- und hergerissen ist. Auch finde ich es gewöhnungsbedürftig, dass die Figuren im Buch zwischen fünfzehn und sechzehn Jahre alt sind und trotzdem schon an das Heiraten und das Regieren eines Volkes denken. Selbst die Bilder auf dem Cover der Bücher, die offensichtlich Akasha, sowie Riaz und Dante darstellen, wirken auf mich eher, als handle es sich um Erwachsene Mitte zwanzig.

Ein ständiger Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gut und Böse, Freude und Trauer, Liebe und Verrat begleitet uns über die mehr als achthundert Seiten und es wird klar, dass das eine nicht ohne das andere überleben kann. Nur zusammen ergeben sie ein vollkommenes Ganzes. Dies empfinde ich als einen gut gelungenen Bezug zu unserer Welt, denn wo immer es Licht gibt, da wird es auch Schatten geben.

Heliopolis ist also für alle Magiebegeisterten zu empfehlen. Es gilt eigentlich als Jugendbuch, doch würde ich es Teenagern über fünfzehn Jahren nicht mehr zum Lesen anbieten, denn die Art, wie die Geschichte um Ash geschrieben ist, zielt eher auf ein Buch für Kinder zwischen zehn und vierzehn Jahren ab. Anderen Bücherwürmen, die nicht sonderlich viel mit Fantasy anfangen können, würde ich diese Dilogie sowieso erst recht nicht vorschlagen, denn es war selbst für mich ein wenig too much.

Wir sehen uns in einer Woche!

Robyn :l