Marvin Florez Pai
Schüler der Klasse L23a
Am Samstag, dem 4. Januar 2025 landete ich zusammen mit meinem Vater in Mexiko-Stadt. Das Abenteuer konnte beginnen.

Die ersten beiden Tage blieben wir in der Hauptstadt und besichtigten einige Sehenswürdigkeiten, unter anderem die bekannte Ruinenstadt Teotihuacán etwas ausserhalb der Stadt. Am Montag fuhren wir dann nach Cuernavaca, wo sich die Schweizer Schule befindet, in der ich die nächsten sieben Wochen unterrichtet werden sollte. Cuernavaca liegt zirka eineinhalb Fahrstunden südlich von Mexiko-Stadt und wird wegen ihrem angenehmen Klima auch «Stadt des ewigen Frühlings» genannt.
Meine Gastfamilie bestand aus den Eltern, Ralf und Yesenia, und meinem Gastbruder Michael, der im vergangenen Sommer bereits zwei Monate bei uns verbracht hatte. Da ich sie also schon kannte, war ich nicht besonders nervös.


Am Mittwoch begann dann der Unterricht. Ich kam in eine dritte Sekundarklasse, obwohl ich in der Schweiz bereits in der vierten Klasse bin, damit der Schulstoff für mich nicht zu schwer war und ich mich auf die Verbesserung meiner Spanischkenntnisse konzentrieren konnte. Meine Klasse empfing mich sehr herzlich und auch die Lehrpersonen waren sehr nett und kümmerten sich immer um meine Anliegen. In einigen Fächern war für mich das Meiste Wiederholung, ich lernte aber trotzdem jeden Tag Neues und es gab auch Fächer, in denen andere Themen als in der Schweiz behandelt wurden.

Die Schweizer Schule in Cuernavaca ist eine Gesamtschule. Es gab deshalb auf dem Pausenhof Kinder bzw. Jugendliche vom Kindergartenalter bis zum Maturajahrgang. Der Unterricht dauerte für mich jeweils von acht bis vierzehn Uhr. Zweimal pro Tag gab es eine längere Pause, in der man sich am Pausenkiosk eine Zwischenverpflegung kaufen konnte. Eine eigentliche Mittagspause gab es aber nicht, die meisten Schüler gingen erst nach dem Unterricht zum Essen nach Hause. Ich nutzte die Pausen zusammen mit einigen Jungs und Mädchen aus der Oberstufe vor allem zum Volleyballspielen, gab es doch auf dem Pausenareal ein gedecktes Volleyballfeld.
Da der Unterricht so früh fertig war, verfügte ich über mehr Freizeit als in der Schweiz. Zweimal in der Woche nahm ich deshalb an einem Tenniskurs teil. Auch sonst konnte ich viel Sport machen: Am Freitag gab es immer ein Volleyballturnier, an dem Lernende, Lehrpersonen und Eltern teilnahmen, einmal nahm ich auch an einem Frisbeeturnier teil. Ein paar Mal besuchten wir das Stadtzentrum und oft ging ich mit Ralf und den beiden grossen Hunden der Familie spazieren.
Am Wochenende machten wir jeweils längere Ausflüge, zum Beispiel in die Silberstadt Taxco und in das kleine Städtchen Tepoztlán, das landschaftlich wunderschön unter einer eindrücklichen Felswand liegt und einen schönen Markt hat. Ein Highlight war auch die Eisdiele, in der man sich zwischen über hundert Glacesorten entscheiden musste. Ein wunderbares Erlebnis war der Besuch des Naturparks Las Estacas, wo wir in einem Fluss schwimmen konnten.

Die sieben Wochen vergingen wie im Fluge. Am Freitag der letzten Schulwoche war gleichzeitig Valentinstag, mein Geburtstag und mein letzter Schultag. Somit gab es in meiner Klasse ein grosses Abschlussfest, was sehr schön, aber natürlich auch etwas traurig war.
Am Ende meines Aufenthalts holte mich meine Mutter ab, und bevor wir nach Hause flogen, machten wir zusammen noch eine vierzehntägige Busreise von Mexiko-Stadt nach Cancún.
Alles in allem war mein Aufenthalt in Mexiko ein einmaliges Erlebnis. Ich habe sehr viel gelernt, sehr viel gesehen und viele unglaublich nette Menschen kennen gelernt. Ich würde jedem Kanti-Schüler und jeder Kanti-Schülerin empfehlen, einmal einen Auslandaufenthalt zu machen. Mexiko hat sich dabei als Traumdestination erwiesen.