Rolf Stucki
Konzertleiter und Lehrperson für Musik und Chor
Am 12. und 13. Dezember 2024 erlebte das Publikum in der Pfarrkirche Reussbühl ein spezielles, sehr eindrückliches Weihnachtskonzert der Kantonsschule Reussbühl Luzern. Statt den Fokus auf die traditionelle Weihnachtsgeschichte zu legen, wurde die weihnächtliche Kernbotschaft (Hoffnung auf Frieden, Liebe und Versöhnung) szenisch durch die Ringparabel von Gotthold Ephraim Lessing vermittelt. Im Mittelpunkt dieser Parabel stehen die Frage nach der «wahren» Religion und die Aussage, dass diese gar nicht erkannt werden könne. Das sollte laut Lessing zur Folge haben, dass die Religionen in Gleichberechtigung und gegenseitiger Toleranz nebeneinander existieren und keine den Anspruch erheben kann, die einzig wahre Religion zu sein. Diese Idee der Toleranz bedeutet auch, dass für das friedliche Zusammenleben der Menschen die gegenseitige Achtung wichtiger als die Religionszugehörigkeit ist.

In diesem Sinne erklang – neben der Ringparabel und weiteren passenden Texten – berührende Musik aus der Tradition des Islam, des Judentums und des Christentums. Vorgetragen wurde sie einerseits durch den Chor und das Orchester der Kantonsschule Reussbühl Luzern, anderseits durch Solisten der drei Religionen: Omer Nevo, einen israelischen Sänger und Gitarrenspieler, Pater Benedikt Locher, Mönch und Leiter der Schola im Kloster Engelberg, und Wael Sami Elkholy, einen ägyptischen Sänger und Spieler der arabischen Laute.
Geleitet wurde das Projekt organisatorisch und musikalisch von Rolf Stucki, Georges Reber war für Texte, Dramaturgie und Regie zuständig, Judith Müller für das Orchester und Patrick Notter für die Technik und die Chorassistenz.

Unter diesem Link ist das ganze Konzert als Video-Aufnahme zu sehen.