Irene Gerber
Prorektorin
Am 6. März 2024 trafen sich erstmals interessierte Lehrpersonen und Schulleitende aus den umliegenden Sekundarschulen mit der KSR-Schulleitung und Lehrpersonen, die am Kurzzeitgymnasium unterrichten. Organisiert wurde der Anlass in Zusammenarbeit von der Sekundarschule Malters und der Kantonsschule Reussbühl.
Die Ziele des Treffens waren, sich gegenseitig persönlich kennen zu lernen, die Zusammenarbeit bei den Übertrittsverfahren zu intensivieren und vor allem den Schüler/innen den Übertritt zu erleichtern, indem sie von den Abgeberschulen optimal vorbereitet und von der Kantonsschule abgeholt und begleitet werden können.
Dazu stellten Daniel Wetzstein, Schulleiter der Sekundarschule Malters, und Irene Gerber, zu-ständige Prorektorin der KSR, den Anwesenden zuerst die Eigenheiten des jeweiligen Schultyps vor, so dass man sich ein gutes Bild davon machen konnte, wie auf der anderen Stufe gearbeitet wird.
Irene Gerber und Daniel Wetzstein stellen die Eigenheiten des jeweiligen Schultyps vor.
Danach traf man sich in Kleingruppen, um gemeinsam über verschiedene relevante Themen zu diskutieren, zum Beispiel über die Anforderungen in den aufbauenden Fächern, über Hausaufgaben- und Prüfungspraxis, über den Umgang mit psychischen Problemen oder später Migration der Schüler/innen und über das Programm CHANCE KSR. Die Gruppen setzten sich immer wieder neu zusammen, damit man mit verschiedenen Personen in Kontakt treten und bei Interesse auch eine weitere Zusammenarbeit vereinbaren konnte, wie zum Beispiel gegenseitiges Hospitieren im Unterricht der anderen Stufe.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus den Gruppendiskussionen wurden auf Zetteln festgehalten, die an einer Pinnwand gesammelt und im Plenum gesichtet wurden. Die einzelnen Schulvertreter fotografierten das Resultat, um damit in den Teams an der Stammschule weiterzuarbeiten.
Zum Abschluss begaben sich die Teilnehmenden vom Schulzimmer in die Mensa, um beim gemeinsamen Apéro weiter zu diskutieren, wie man die Schüler/innen am besten unterstützen kann.
Während dem ganzen Anlass herrschte eine wohlwollende und wertschätzende Stimmung. Man trat sich gegenseitig mit Respekt entgegen und hörte einander interessiert zu. Beide Seiten gaben zu Protokoll, das Treffen sei für sie fruchtbar gewesen und sie gingen mit neuen Erkenntnissen nach Hause. Einhellig war man der Meinung, dass der persönliche Kontakt sehr wertvoll sei und dabei helfen könne, in Zukunft Missverständnissen und Frustrationen im Zusammenhang mit dem Übertritt vorzubeugen.
Ausserdem staunten die Kanti-Lehrpersonen zum Beispiel darüber, dass in einer integrierten Sekundarklasse von einer Prüfung bis zu fünf Varianten zur Verfügung gestellt werden müssen, um alle Niveaus abzudecken. Dafür hatten die Sekundarlehrpersonen nicht gewusst, dass an der Kanti eine Klassenlehrperson neben der eigenen Klasse unter Umständen noch weitere 200 Schüler/innen unterrichtet. So stieg der gegenseitige Respekt vor der Arbeit an der anderen Stufe und man einigte sich darauf, solche Austausch-Treffen in regelmässigen Abständen zu wiederholen.
Austausch in Kleingruppen
Impressionen der Teilnehmenden
Daniel Wetzstein
Schulleiter Sekundarschule Malters
Der Austausch zum Übertrittsverfahren Sek – Kanti war unter anderem gewinnbringend, weil man sich kennenlernen und somit Barrieren abbauen konnte. Wenn man zu Namen Gesichter bekommt, fällt es leichter, mal telefonisch Kontakt aufzunehmen, um über ein Problem oder ein Anliegen auszutauschen. Der Anlass vom 6. März war eine Begegnung auf Augenhöhe und es wurde schnell klar, dass beide Seiten sehr daran interessiert sind, voneinander zu lernen und sich zu unterstützen.
Es war schön zu sehen, mit welcher Offenheit die Kanti Reussbühl auch Lernende aufnimmt, welche zwar über das Potential verfügen, an einer Kanti bestehen zu können, jedoch auch noch einen gewissen Sonderbedarf bezüglich Sprache oder Verhalten aufweisen. Diese Haltung wurde von vielen Vertreter/innen der Sek löblich erwähnt.
Ebenfalls war es hilfreich, neues Wissen zu generieren und z.B. zu hören, welche Bewertungssysteme an der Kanti angewendet werden oder welche Kompetenzen der Lernenden für die Lehrpersonen der Kanti wichtig sind.
Peter Kehrli
Lehrperson für Deutsch
Der Anlass hatte etwas Familiäres. Networking kann auch so erfolgreich sein. Die Veranstaltung war geprägt von grosser gegenseitiger Wertschätzung und Neugier an der jeweils anderen Stufe. Es ist sehr wünschenswert, diese Schnittstelle einmal zu beleben. Schliesslich leisten beide Schulen parallel und in unmittelbarer Nähe wichtige Ausbildungsarbeit. Dies wurde durch den Anlass sichtbar gemacht. Das Austauschtreffen war ergebnisoffen und wahrscheinlich gerade deshalb so erfolgreich.