Cyrille Berger
Prorektor
«Gamen ist schlecht und endet in einem Suchtverhalten!» Das trifft mit Bestimmtheit auf einige Jugendliche und Erwachsene zu. Studien neueren Datums kommen aber zum Schluss, dass das Gamen auch positive Seiten hat: Gamerinnen und Gamer können in einschlägigen Games ihr strategisches Denken schulen. Gamen setzt kreative Prozesse in Gang, insbesondere wenn man sich mit Game-Design beschäftigt. Und genau das haben an Informatik interessierte Lernende aus 1. bis 6. Klassen der Kantonsschule Reussbühl getan: Im Dezember 2021 sind sechs von ihnen auf ihren Informatiklehrer Timy Liniger zugegangen mit der Frage, ob er bereit wäre, mit ihnen die Kantonsschule Reussbühl auf Minecraft nachzubauen. Liniger, bei dem die Lernenden mit dieser Idee offene Türen eingerannt haben, hat dieses Anliegen sofort mit Begeisterung aufgenommen und sich zusammen mit der Gruppe ans Werk gemacht.
Die Kantonsschule Reussbühl Luzern, nachgebaut auf Minecraft.
Als erstes wurden die Strukturen des Prozesses festgelegt: Nebst Projektleiter Liniger brauchte es ein Creative-Team, ein Tec-Team, ein Mod-Team und ein Webseite & Discord – Team. Jedes dieser Teams wird von einem Schüler geleitet und verantwortet. Als weiterer Schritt wurde ein Server aufgesetzt und dann begann das Team, die Kantonsschule Reussbühl von innen und aussen akribisch nachzubauen.
Nachdem das Projekt mittels cleverem Guerilla-Marketing in der Schule Schritt für Schritt einer breiten schulinternen Öffentlichkeit bekannt gemacht worden war, wurde die Kantonsschule Reussbühl auf Minecraft mit einem Live-Event im Lichthof am Montag, 17. Oktober offiziell eröffnet. Nun kann man sich also virtuell in der Schule bewegen, durch die Büros der Schulleitung streifen oder sich in der Mensa ein Stück Fleisch holen und dieses in der Mikrowelle braten.
Momentan dürfen sich nur Personen aus der Schulgemeinschaft der Kantonsschule Reussbühl mit dem virtuellen Schulhaus verbinden und darin die Schule mitgestalten. Der Gestaltungsprozess ist aber noch nicht abgeschlossen und es ist gut möglich, dass die virtuelle Kantonsschule Reussbühl, die unter https://ksrminecraft.ch zu finden ist, künftig auch für externe Personenkreise geöffnet wird.
Falls sich andere Schulen dafür interessieren, auch auf Minecraft zu gehen, steht Projektleiter Timothee ‘Timy’ Liniger für weitere Informationen sehr gerne zur Verfügung.
Das KSR Minecraft-Projekt ist in den Medien auf äusserst grossen Anklang gestossen!