Annette Studer
Rektorin

Endlich konnte sich im Schuljahr 2022/23 das bunte Leben an unserer Schule wieder in seiner gewohnten Vielgestalt entfalten. In den entbehrungsreichen Covid-Jahren musste auf Schulanlässe fast völlig verzichtet werden, stattdessen prägten mühselige Massnahmen wie Testings, Maskentragen, gestaffelte Essenszeiten etc. den Schulalltag. Man musste Distanz halten, das gegenseitige Verständnis und unser Zusammengehörigkeitsgefühl als Schule litten.
Daher setzten wir uns − neben der gewohnt hohen Unterrichtsqualität und einer reibungslosen Schulorganisation − im vergangenen Schuljahr zum Ziel, unseren Schulgeist mit zahlreichen gemeinschaftlichen Aktivitäten gezielt wieder zu stärken, gemäss dem folgenden als Jahresmotto gesetzten Leitsatz aus unserem Qualitätsleitbild: «Es gibt an der Schule ein reichhaltiges Angebot gesamtschulisch organisierter Projekte, in denen die Zusammenarbeit und das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Angehörigen der Schulgemeinschaft gefördert werden.» Damit beabsichtigten wir zugleich auch die erste Handlungsempfehlung aus dem Bericht unserer externen Schulevaluation durch die ZEM CES (Schweizerisches Zentrum für die Mittelschule und für Schulevaluation auf der Sekundarstufe II) vom Juli 2022 umzusetzen. Das Evaluationsteam empfahl nämlich «am positiven Selbstbild, der Identität der Schule und dem ‘Zusammengehörigkeits-Gefühl’ zu arbeiten», so dass «das positive Narrativ […] wiederbelebt und somit die geteilten Werte und Eigenheiten der Schule immer wieder in den Vordergrund gestellt werden». Die fundierte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen dieser externen Schulevaluation war eine weitere Aufgabe, die wir im vergangenen Schuljahr angingen, und zwar gleich Anfang September im Rahmen einer schulinternen Weiterbildung SCHILW in Nottwil. Die zweitägige Beschäftigung mit dem Evaluations-Fokusthema «Teambildung» hat uns als Kollegium zusammengeschweisst und gab uns die Gelegenheit, intensiv über unsere Ziele und Werte zu diskutieren, wertvolle Zeit miteinander zu verbringen und uns bei sportlichen und geselligen Aktivitäten noch von einer anderen Seite kennenzulernen.
Auch mit unserer Schülerinnen- und Schülerschaft führten wir in diesem Schuljahr viele gemeinsame Unternehmungen durch: Dazu gehörten sportliche Events wie unsere Schulreise, die Winter- und Sommersporttage, verschiedene Konzerte und Theateraufführungen, die Klimawoche im März 2023 sowie unsere Herbst- und Frühlingsstudienwochen.
Nicht nur innerhalb der Schule förderten wir den gegenseitigen Austausch und unsere Gemeinschaft, sondern wir waren bestrebt, unsere Schule auch wieder mehr nach aussen zu tragen, uns zu vernetzen und den Austausch mit anderen Institutionen zu pflegen. Ein Schwerpunkt dabei bildete der regelmässige Kontakt mit den Eltern unserer Schülerinnen und Schüler sowie mit den Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarschulen. Endlich konnten wir nach den Covid-Jahren wieder Schnupper- und Informationstage im gewohnten Rahmen durchführen. Dazu kamen der Begrüssungsnachmittag für die neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler und Austauschtreffen mit den Primarlehrpersonen. Ausgebaut haben wir auch unser Elternabendkonzept, so dass nun auf jeder Klassenstufe eine Veranstaltung mit den Eltern, z.T. mit stufenrelevanten Fachexperten-Inputs, stattfindet.
Neben dem anspruchsvollen Unterrichtsprogramm, welches unsere Schülerinnen und Schüler an der KSR absolvieren, sollten auch sie im vergangenen Schuljahr wieder vermehrt mit der Welt ausserhalb unseres Schulcampus in Verbindung treten, sei es im Rahmen unserer neuen Austauschprojekte mit dem Collège des Creusets in Sion und der Sportschule Potsdam, oder sei es bei der Entdeckung der Musikstadt Wien im Rahmen der Frühlingsstudienwoche des Schwerpunktfachs Musik, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Unser Kerngeschäft ist und bleibt das Unterrichten, das Vermitteln einer umfassenden (Allgemein-)Bildung und die Vorbereitung unserer Schülerinnen und Schüler auf die Maturaprüfungen und das anschliessende Hochschulstudium. Daher freuen wir uns, dass wir auch Ende dieses Schuljahres 86 Absolvent/innen das Maturazeugnis überreichen und mit einer Bestehensquote von 96.6% einen sehr erfolgreichen Maturajahrgang entlassen konnten.
Das Gymnasium ist eine anspruchsvolle Ausbildung. Es ist daher besonders erfreulich, dass zahlreiche unserer Schülerinnen und Schüler neben dem normalen Schulprogramm noch zusätzliche Angebote wie unsere neu ins Leben gerufene Begabungsförderung nutzen, d.h. auf der Unterstufe entsprechende Workshops und auf der Oberstufe externe Angebote an Universitäten etc. besuchen. Oder sie erzielen im Rahmen ihrer Maturaarbeit besondere Höchstleistungen, wie z.B. Marie Weise mit ihrem Kurzfilm «Kullerauge», mit welchem sie am 47. Schweizer Jugendfilmtag den 2. Preis gewann.
Entsprechend unserem Leitbild sind wir als Lehrerinnen- und Lehrerkollegium stets bestrebt, uns «den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft [zu stellen], indem wir uns mit dem gesellschaftlichen Wandel, Neuerungen im technischen und medialen, im didaktischen und methodischen sowie im fachlichen Bereich auseinandersetzen und uns kontinuierlich und konsequent weiterentwickeln». Zur Schule der Zukunft und ihren gesellschaftlichen und technischen Herausforderungen gehört auch ein modernes, zeitgemässes Schulhaus. Als KSR haben wir die Chance, mit dem per 2030 geplanten Erweiterungsbau bei der Gestaltung eines solchen Hauses aktiv mitwirken zu können. So waren wir im vergangenen Jahr bereits eingebunden in den äusserst spannenden Architekturwettbewerb für den neuen Erweiterungsbau. Gerne berichten wir in diesem Jahresbericht darüber und präsentieren das Siegerprojekt «Terra Plana» der Zürcher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer!
Auch über alle anderen oben erwähnten Projekte, Veranstaltungen und Entwicklungen der KSR gibt der Jahresbericht 2022/23 Auskunft. Im Namen der Schulleitung bedanke ich mich bei den Verfasserinnen und Verfassern herzlich für ihre gelungenen Text- und Bildbeiträge! Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine anregende Lektüre!