Ernährung mit und ohne tierische Produkte und ihre Auswirkungen

Willkommen zurück zu meinem Blog!

Heute steigen wir in den vegetarischen und veganen Teil meines Blogs ein. Es wird mehrere Beiträge zu diesem Thema geben. Wir starten mit der Frage: Was ist überhaupt vegetarische/vegane Ernährung und weshalb ist sie klimafreundlicher?

Grundsätzlich wird in fünf verschiede Ernährungsformen unterschieden.

Ovo-Lakto-Vegetarier: Bei dieser Ernährungsform wird auf Fleisch und Fisch verzichtet, also die Produkte für welche das Tier getötet wird, damit wir es essen können. Milchprodukte und Eier werden noch gegessen. Umgangssprachlich werden die Meschen, welche sich so ernähren als Vegetarier bezeichnet. Es ist die am weitesten verbreitete Form von Vegetarismus.

Ovo-Vegetarier: Ovo-Vegetarier verzichten neben Fleisch und Fisch auch noch auf Milchprodukte. Die Eier bleiben aber noch auf dem Speiseteller.

Lakto-Vegetarier: Die Lakto-Vegetarier verzichten auf Eier, Fleisch und Fisch und dafür konsumieren sie Milchprodukte.

Veganer: Die Veganer verzichten grundsätzlich auf alle Lebensmittel, welche vom Tier stammen, also somit auch auf Honig und Gelatine.

Flexitarier: Flexitarier ernähren sich vorwiegend vegetarisch, essen aber selten Fleisch oder nur ausgewähltes Fleisch.

Vielleicht fragst du dich jetzt, ob eine vegane/vegetarische Ernährung wirklich umweltfreundlicher ist? Diese Frage kann ich dir beantworten. Ja, sie ist umweltfreundlicher, wie du gut an der untenstehenden Grafik ablesen kannst.

Kilogramm CO2-Äquvivalente pro Person pro Jahr

Quelle: https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte

Doch warum ist eine Ernährung mit weniger tierischen Produkten umweltfreundlicher?

Der Grund ist, dass die Tierhaltung sehr ressourcenintensiv ist und viel Treibhausgasemissionen verursacht. Die Tiere haben einen sehr grossen Futterbedarf, welchen die Schweizer Bauern nicht selber abdecken können. Zudem wird den Tieren neben dem Gras und Heu, welches sie fressen auch noch Kraftfutter verabreicht damit wir aus dem Fleisch genug «herausholen» können. Doch diesen hohen Bedarf an Kraftfutter (Getreide) kann die Schweiz unmöglich alleine abdecken. Deshalb werden riesige Mengen an Getreide (vor allem Soja) importiert. Oft kommt dieses Kraftfutter (vor allem Soja) aus südamerikanischen Ländern, wo riesige Flächen Regenwald für den Abbau von Soja abgeholzt werden. Auch kommt dadurch noch ein langer Transportweg hinzu. In Zahlen ausgedrückt benötigt die Schweiz eine Fläche von 20000 Hektar im Ausland für den Anbau von Futtermittel. Das ist fast gleich viel, wie die gesamte offene Ackerfläche der Schweiz.

Neben Futter werden für die Tierhaltung auch Unmengen von Wasser verbraucht. Der Wasserbedarf der Tiere selbst und den Wasserbedarf für den Anbau von Futter sind dafür verantwortlich. Für die Produktion von 1 Kg Rindfleisch werden 15400 Liter Wasser verbraucht, für ein 1 Kg Kartoffeln jedoch nur 300 Liter.

Ein weiterer Punkt ist, dass für 1kg tierisches Protein viel mehr Energie aufgewendet werden muss als für 1kg pflanzliches Protein. Das kommt daher, dass die Nahrungskette bei tierischen Produkten länger ist als bei pflanzlichen. Zudem werden nicht die ganzen Tiere verwendet, beim Rind etwa nur 35%. Somit werden 10kg Getreide zu gerade mal 450g Rindfleisch umgewandelt.

Ein letzter Gesichtspunkt ist noch, dass bei der Haltung durch die Tiere selbst viele Treibhausgasemissionen verursacht werden. Vor allem Wiederkäuer (Schafe, Rinder) sind eine grosse Belastung für die Umwelt, weil sie bei der Verdauung grosse Mengen an Methan verursachen, welche dann in die Umwelt gelangen. Methan hat einen 25 mal grösseren Treibhausgaseffekt als Kohlenstoffdioxid. Rinder sind für 12% der weltweiten Methanemissionen verantwortlich.

Aber sind den alle tierischen Produkte gleich belastend für die Umwelt?

Hier ein kleiner Überblick über die Treibhausgasemissionen von verschiedenen Lebensmitteln

Treibhausemissionen in g pro kg

Quelle: www.bpb.de

Wie du sehen kannst sind nicht alle tierischen Produkte gleich schädlich und auch nicht tierische Produkte können sehr umweltbelastend sein. Auf der Liste sind Fleischersatzprodukte leider nicht aufgereiht. Zum Vergleichen: 1kg Tofu kommt auf etwas 1000g Treibhausgasemissionen. Das wäre in der Liste also zwischen Milch und Joghurt.

Viele Leute führen aber ins Feld, dass die Produkte, wie zum Beispiel Sojamilch von viel weiter herkommen als die Kuhmilch vom Bauern aus der Region. Doch Studien zeigen, dass der Transportweg weniger ins Gewicht fällt als die Produktionsart. Das heisst, die pflanzlichen Alternativen sind trotz Transportwegen meistens die ökologischere Variante, als die tierischen Produkte. Dies kann auch gut an der untenstehenden Grafik abgelesen werden. Problematisch wird es, wenn man sich zwar vegan ernährt aber sehr viele exotische Nahrungsmittel konsumiert. Das kann trotzdem zu sehr grossen Treibhausgasemissionen führen.

Als Endbilanz lässt sich sagen, dass ein Menu ohne Fleisch die Umwelt drei Mal weniger belastet als ein Menu mit Fleisch. Bei veganen Menus ist der Unterschied noch grösser. Wenn du trotzdem etwas Tierisches isst, solltest du darauf achten, dass es biologisch produziert ist und aus der Region stammt. Auch wen biologisch, regional und saisonal einen kleineren Unterschied in der Umweltbilanz machen als Vegetarisch und Vegan, heisst dies nicht das erstere nicht von Bedeutung sind.

Quellen:

https://www.swissveg.ch/umweltfakten

https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/fleisch-und-milchprodukte

Saisonale und regionale Ernährung und weshalb sie gut für Klima ist.

Nach dem wir uns ausgiebig mit dem Thema Secondhand befasst haben, richten wir unser Augenmerk auf einen weiteren Aspekt der Nachhaltigkeit, nämlich die Ernährung. Die Art, wie wir uns ernähren, hat einen grossen Anteil an unseren Treibhausgasemissionen.

Saisonale und regionale Ernährung! Diese beiden Begriffe tauchen immer wieder auf, wenn man sich mit klimafreundlicherem Essen beschäftigt. Doch was bedeutet dies genau und warum hilft regionale und saisonale Ernährung dem Klima?

Sich regional zu ernähren bedeutet, sich von Lebensmitteln zu ernähren, die aus der Region stammen, in welcher du lebst. Da die Lebensmittel nicht oder kürzere Strecken transportiert werden, können CO2-Emissionen reduziert oder gar vermieden werden. Zudem sind frische Lebensmittel aus der Region qualitativ besser, also frischer und feiner, da nicht so viel Zeit zwischen der Ernte und dem Verzehr liegt.

Saisonal essen ist eng mit regional Essen verknüpft, weil wenn du saisonal isst, ist es auch viel einfacher regional zu essen. Doch was genau meine ich mit saisonal? Saisonales Obst und Gemüse sind Produkte, die von Natur aus zu bestimmten Zeiten im Jahr reif sind und geerntet werden können. Erdbeeren zum Beispiel wachsen nur im Sommer und nicht während des ganzen Jahres, obwohl sie in einigen Geschäften zu jeder Jahreszeit zum Verkauf stehen. Saisonal gekaufte Produkte sind immer schmackhafter und umweltschonender. Mir ist es bewusst, dass es schwierig ist sich nur saisonal und regional zu ernähren. Jedoch bereits die Reduktion des Kaufs von saisonfremden und importierten Produkten macht einen grossen Unterschied fürs Klima. Es gibt so viele Lebensmittel, welche wir täglich essen, ohne uns Gedanken über deren Herkunft zu machen. Beispiele dafür sind Bananen, Schokolade, Kaffee, viele Gewürze (wie Curry, Paprika, Pfeffer) und Orangen. Die Frage ob man diese Lebensmittel überhaupt essen sollte, ist eine sehr weitreichende Frage auf welche ich nicht genauer eingehen werde. Schreibe doch deine Meinung dazu in die Kommentare und wir können dort eine kleine Diskussionsrunde darüber starten. 

Untenstehend findest du zwei Links, welche dir weitere Informationen zu den regionalen und saisonalen Produkten liefern

  • Mit diesem Link kommst du auf einen Saisonkalender, welcher dir zeigt wann welche Früchte und Gemüse Saison haben und welche bei uns nie nicht wachsen.

https://generation-m.migros.ch/de/nachhaltig-leben/tipps-tools/saisonkalender.html?gclid=Cj0KCQiAst2BBhDJARIsAGo2ldV4xEsDU9aXhW6z8i2rIcdXTdn3VM0GaA0MHFT0BFigH2v7dH9nDeAaAiMCEALw_wcB#/seasonal/products/year

Wenn ich ein Rezept ausprobiere, werde ich euch dies Wissen lassen indem ich es nachträglich in diesen Blogeintrag reinschreiben werde und in den Kommentaren darauf aufmerksam machen.

Nun möchte ich ein Projekt vorstellen,  von welchem ich persönlich sehr begeistert bin und welches Perfekt für regionale und saisonale Ernährung ist. Das Projekt heisst Adelwill 11. Dies ist ein Bauernhof in Sempach. Sie bauen verschiedene Gemüse, Früchte, Kräuter und Getreide an. Auf dem Bauernhof hat es zudem Kühe, Schweine, Ziegen, Pferde, Hühner und Gänse. Für die auf dem Hof produzierten Produkte kann ein Abo gekauft werden. Es gibt ein Grundversoger-Abo, ein Vegi-Abo, ein Vegan-Abo und ein Eier-Abo. Mit einem Abo bekommt man im Wochen oder zwei Wochen Takt die im Abo enthaltenen Lebensmittel vor die Haustüre geliefert.

In den ersten drei Abos sind grundsätzlich Gemüse, Milchprodukte, Eier, Fleisch und manchmal Nüsse, Samen und Getreide enthalten. Diese Lebensmittel variieren je nach Abo in Mengen und ob sie enthalten sind. Auch persönliche Präferenzen werden berücksichtigt. So kann man das Abo auf sich und seine Bedürfnisse abstimmen. Die Abos kosten zwischen 130.- und 300.- Franken im Monat. Das Eier-Abo ist etwas anders. Bei diesem Abo bezahlt man einmalig 160.- Franken und erhält alle 14 Tage 12 Eier. Nach etwa einem Jahr wird einem dieses Huhn als Suppenhuhn nach Hause geliefert. Diese Hühner werden vom Hof Adelwill 11 den Grossbauernhöfen abgekauft und noch ein bis zwei Jahre gehalten. Die Hühner würden auf den grossen Hühnerhöfen getötet werden, da ihre Legeleistung nicht mehr den hohen Ansprüchen der Massenproduktion gerecht wird.

Meine Familie hat das Eier-Abo und teilt sich das Grundversoger-Abo mit einer anderen Familie (so erhalten wir nur alle 2 Wochen eine Lieferung). Die Gemüse und Früchte sind immer sehr schmackhaft und sehr lange haltbar, im Gegensatz zu den Produkten von Grossverteilern. Das Fleisch hat eine super Qualität. Wir sind alle immer gespannt darauf welches Joghurt uns neben dem Naturjoghurt noch erwartet. Bei meinen Brüdern kommt das Schokoladenjoghurt immer besonders gut an. Natürlich werden auch die Eier immer schnelle weggegessen. Nicht zu vergessen ist, dass alles, ausser dem Fleisch und dem Käse, in wiederverwendbaren Verpackungen gebracht wird, welche bei der nächsten Lieferung wieder zurückgenommen werden.

Für noch mehr Information zu den Abos (zb. genaue Mengenangaben) und zum Bauernhof und seinen Bewohner kannst du dir gerne den hier unter verlinkten Flyer ansehen.

Im nächsten Blogeintrag werden wir uns mit dem Thema vegetarische Ernährung beschäftigen. Warum ist es umweltschonender kein Fleisch zu essen?