4. Kindchenschema und Auge

Willkommen zu diesem Beitrag!

Der heutige Beitrag thematisiert die Theorie des Kindchenschemas. Ausserdem werde ich weiter unten in diesem Post eine erste Schritt-für-Schritt Anleitung über das Auge hochladen. Ich gebe euch Tipps, wie es einfach aufgebaut wird und was besonders beachtet werden muss, damit das Auge gelingt.

Kindchenschema

Aber zuerst befassen wir uns mit dem Kindchenschema. Im vergangenen Beitrag beschäftigten wir uns mit der Proportionalität eines Gesichts. Dies bezog sich auf das Gesicht einer erwachsenen Person. Die Proportionen einer jungen Person unterscheiden sich jedoch signifikant. Dabei lassen sich Parallelen zu den Tieren in der Entwicklung eines Kindes erkennen. Diese Parallelen oder Merkmale, welche erstmals 1943 von Konrad Lorenz studiert wurden, kennt man als Kindchenschema.

Jeder von uns hat bestimmt schon bemerkt, dass ein Baby andere Proportionen als ein erwachsener Mensch aufweist. Diese bestimmten Merkmale rufen beim Menschen einen Reiz hervor, der dafür sorgen soll, dass sich die Eltern um das Kind kümmern. Das sind die entscheidenden Merkmale, auf welche beim Zeichnen von Menschen unterschiedlichem Alter eine bedeutende Rolle spielen:

  • Kopf: Der Kopf eines Babys oder diverser Jungtiere erweist sich im Verhältnis zum Körper als voluminöser. Die Gesichtszüge, wie etwa die Kinnregion oder die Wangen, sind rundlicher.
  • Nase: Bei Kindern und Jungtieren fällt die Nase, beziehungsweise die Schnauze, kleiner, flacher und abgerundeter aus. Das führt dazu, dass das Gesicht weniger zugespitzt wirkt und die markanten Gesichtszüge vermindert auftreten.
  • Augen: Wie schon beim letzten Post festgestellt, verwendet man die Augen als ein Richtmass. Beim Kindchenschema wird jedoch verdeutlicht, dass dieses bei Jungtieren etwas anders ausfällt. Die Gesichtsmerkmale liegen tiefer im Gesicht und sorgen für eine hohe Stirn. Das Augenpaar ist grösser und ringförmiger.

https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/kindchenschema/6469 [15.02.2021]

Anleitung Auge

Nach diesem Theorieteil erteile ich euch die erste Anleitung. Augen spielen beim Darstellen eines Gesichts eine essentielle Rolle. Ob es nun bei der Proportion ist oder dem oben besprochenen Kindchenschema. Deshalb stelle ich euch meine eigene Anleitung für das Zeichnen eines Auges vor. Ich erstellte die Zeichnung digital, da ich mit der Zoomfunktion die Details präziser ausarbeiten konnte. Eine analoge Alternative wäre beispielsweise der Bleistift. Das dazugehörige Bild befindet sich jeweils oberhalb des Textabschnittes. Viel Spass beim Nachzeichnen!

1. Grundlinien: Die Grundlinien sollen euch helfen, sich auf der Zeichnung zu orientieren. Sie dienen dabei wie ein Gerüst oder Plan, da man im Zeichnungsprozess schnell in einem Detail versinkt und erst am Ende bemerkt, dass es nicht in das Gesamte hineinpasst. Beim Auge kann es von Vorteil sein, wenn man sich an einem Bild orientiert, um den Umriss hinzukriegen. Mit wiederholter Übung gelingt die richtige Form schnell. Beim Darstellen des Auges sollt ihr unbedingt darauf achten, dass sich nie der ganze Kreis der Iris zeigt.

2. Iris/ Tränenkarunkel: Das Darstellen der Iris erweist sich als zeitaufwendig, da es eine hohe Dichte an Details aufweist. Deshalb arbeitet man sich am besten von innen nach aussen vor. Die Pupille kann für den Moment schwarz ausgefüllt werden. Rund um die Pupille ziehen dunkle Linien nach aussen. Als nächstes folgt ein hellerer Ring. Gegen aussen dunkelt man die Iris wieder ab. Bedenkt dabei, dass jede Iris facettenreich auftaucht. Traut euch Linien und Punkte einzusetzen, damit euer Auge einzigartig wird. Beim Tränenkarunkel reicht es, die hellgraue Fläche zu den Rändern leicht abzudunkeln.

3. Schattierungen: Mit den Schattierungen belebt ihr die zweidimensionale Zeichnung zu einem körperhaften Objekt. Wenn ihr digital arbeitet, verwendet die «Brush» Tools und experimentiert mit der Deckkraft. Um bei der analogen Zeichnung die feinen Abstufungen der Haut hinzukriegen, könnt ihr es mit verschiedenen Härten des Bleistifts versuchen. Ihr solltet auf jeden Fall auch den weissen Augenapfel fein schattieren, damit er runder und greifbarer wirkt.

4. Highlights: Beim Auge spielen die Spiegelungen und Highlights eine bedeutende Rolle, um die Materialität und Feuchtigkeit eines Auges darzustellen. Das Tränenkarunkel erscheint auf einmal real. Auch in der Pupille sieht man die Oberflächenbeschaffenheit. Um die Spiegelungen zu setzten, kann man radieren oder mit Tipp-Ex übermalen. Die Highlights bereiten oftmals Probleme. Jeder Glanz hängt von der Umgebung und dem Licht ab. Orientiert euch bestenfalls an einer Fotografie.

5. Wimpern: Nun fehlen nur noch die Wimpern. In der Mitte des Auges wechselt die Richtung der Wimpern. So ziehen sie auf der rechten Seite nach rechts und andersrum. Die oberen Wimpern treten dichter und länger auf als diejenigen unten. Die Farbigkeit der Wimpern beschränkt sich mehrheitlich auf Schwarz.

Ich hoffe, es gelang mir, euch mit diesem Post die Theorie des Kindchenschemas näherzubringen und euch etwas unter die Arme zu greifen, wenn ihr das nächste Mal ein Auge zeichnen wollt.

Wir sehen uns im folgenden Beitrag…

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2 Kommentare

  1. musikblog

    Hi, ich finde du hast eine sehr verständliche Anleitung geschrieben und ich kann nachvollziehen, was zu tun ist. Weiter so:)

  2. sozialmedia

    Ich finde es sehr spannend und beruhigend deinen Blog zu lesen. Sehr angenehmer Schreibstil!

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