Hi!
In diesem Post möchte ich euch die Proportionalitätsgesetze, welche innerhalb des Gesichts vorherrschen, nahebringen. Ich gehe auf Künstler ein, welche bereits in der Renaissance das Gesicht und seine Eigenschaften studiert haben und zu deuten versuchten. Zudem führe ich die heutigen Gesetze aus und erstelle anschliessend eine eigene Illustration der Proportionen im Gesicht.
Doch was versteht man unter dem Begriff Proportionalität? Proportionalität drückt ein bestimmtes Verhältnis zwischen Grössen aus, welches eingehalten werden muss, um ein harmonisches, gleichmässiges Resultat zu erlangen.
In der Renaissance (ca. 1400-1600) begannen die Künstler ihre Umgebung zu analysieren. Einfache Darlegungen der Kirche reichten nicht mehr. Ausserdem entstand durch das neue Gedankengut, dass der Mensch in Zentrum steht, der Antrieb für zahlreiche Maler, die Gesetze hinter einem Menschen zu ergründen. Solche Nachforschungen galten bis anhin als tabu, da der Mensch das Ebenbild Gottes darstellen sollte und somit als perfekt und unantastbar galt.
Leonardo da Vinci (1452-1519)
Ein renommierter und wohl auch einer der berühmtesten Künstler der Renaissance ist Leonardo da Vinci. In bekannte Werke wie etwa die Mona Lisa oder das Abendmahl wurden häufig Menschen ins Zentrum gestellt. Hinter solchen Meisterwerken stecken unzählige Skizzen zur Proportionalität. Da Vinci fertigte Studienskizzen vom ganzen Menschen wie etwa beim vitruvianischen Menschen an. Doch auch das Gesicht stand in seinem Fokus. Seine Proportionsstudien von 1485 beinhalteten schon Gesetze, welche bis heute gelten.
Albrecht Dürer (1471-1528)
Auch Dürer stellte immer wieder den Menschen in den Mittelpunkt. Seine Malereien veranschaulichen den Menschen aus den unterschiedlichsten Winkeln. Sein beliebtestes Motiv war aber dennoch das Gesicht. Zudem zeigte sich der Künstler wiederholt in Selbstbildnissen. Im Jahr 1528 zeichnete er den Kopf in Studienarbeiten im Profil und erstellte Skizzen, in welchen er den Kopf aus mehreren Ansichten abbildete. Seine Arbeiten kamen modernen dreidimensionalen Computermodellen schon erstaunlich nahe.
https://wortwuchs.net/literaturepochen/renaissance/ [31.01.2021]
Heutige Gesetze
Die zeitweiligen Konzepte für ein wohlproportioniertes Gesicht differenzieren sich im Grunde nur leicht von den älteren Gesetzen. Für diesen Eintrag versuche ich die wichtigsten Einteilungen in eine Abbildung zu verpacken. Weiter unten findet ihr einige massgebende Punkte, auf welche ihr euch beim Zeichnen auf jeden Fall achten solltet.
- Symmetrie: Ungeachtet dessen, dass eine perfekt symmetrische Visage als unnatürlich angesehen wird, solltet ihr bei euren Zeichnungen unbedingt Wert auf die Symmetrie legen. Asymmetrische Abbildungen können dazu führen, dass das ganz Gesicht verzerrt wirkt.
- Kopfhöhe: Kinn-Nasenspitze, Nasenspitze-Augenbrauen, Augenbrauen-Haaransatz sollten dieselbe Höhe teilen (3/11). Auch Kinn-Mund, Nasenspitze-Augen, Haaransatz-Kopfende entsprechen dem gleichen Abstand (2/11).
- Kopflänge: Die Kopflänge wird in fünf Abschnitte eingeteilt (1/5). Ein Fünftel entspricht dabei der Augenbreite. Falls euch der Augenabstand Probleme bereitet, merkt euch, dass sich zwischen das Augenpaar ein drittes Auge eingliedern könnte.
- Augen: Die Augen sind ein bedeutendes Mass. Oftmals platziert man sie zu hoch im Kopf. Die Pupille sollte sich exakt in der Mitte der gesamten Kopfhöhe befinden (1/2).
Danke, dass ihr weiterhin meine Beiträge verfolgt. Vielleicht findet ihr Anwendung für das Gelernte in euren Zeichnungen von Gesichtern.
Bis zum kommenden Post…
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