Spielentwicklung mit Blender und Roblox: Teil 1

Heute zeige ich dir, wo und wofür ich Blender benutze. Ich werde diesen Blog in zwei Teile teilen, da er sonst zu lange wäre. Der erste Teil wird die Planung und das Bauen behandeln, der zweite wird detailliert das Einfügen und das Installieren von 3D-Modellen aufzeigen.

Wofür nutze ich Blender?

Ich benutze Blender primär zur Spielentwicklung. Wie ich schon in einem meiner Blogs gezeigt habe, brauche ich es für Fahrzeuge. Da es aber sehr aufwendig ist, modelliere ich heutzutage viel mehr kleinere Objekte. Beispiele wären Schwerter, Haushaltsgegenstände, Bäume oder Gebäude.

Blender mit Roblox Studio benutzen

Bevor wir anfangen, will ich dir schnell einen Überblick über Roblox Studio verschaffen. Roblox Studio ist wie Unity eine Game-Engine. Sie dient Spielentwicklern als „visuelle Entwicklungsumgebung“, in der man sieht, was man macht. Roblox Studio ist kostenlos und für junge Entwicklerinnen und Entwickler konzipiert. Es ist übersichtlich gehalten und es gibt viele Tutorials (in Englisch), die man hier findet: https://developer.roblox.com/en-us/onboarding.

Planung

Bevor man mit der Spielentwicklung beginnt, sollte man ein Grundgerüst von Ideen aufstellen.

Die wichtigste aller Fragen ist: Welches Genre soll es sein?
Beispiele:
Roleplay: Ein Platz, in dem SpielerInnen eine fiktive oder reale Person sind und ihren Alltag nachspielen.
Jump and Run: Man bewegt sich in eine Richtung und muss dabei verschiedenen Hindernissen ausweichen.
Story Mode: Man ist Hauptcharakter in einer Geschichte und durchlebt diese. Achtung, das ist die aufwendigste, weil nebst dem Spiel noch eine gute Geschichte entstehen muss.
Horror: Entweder alleine (Solo) oder mit anderen zusammen (Multiplayer) ist man gefangen in einer angsteinflössenden Umgebung, welcher man oft entfliehen muss.
First Person Shooter: Ein Klassiker unter den Spielen. Man bekommt eine Feuerwaffe und tritt gegen feindliche Spieler in Städten, Wüsten oder Wäldern an.

(z.B. Roleplay, Jump and Run, Story mode, Horror, First Person Shooter)

Sobald man dies beantwortet hat, macht man sich am besten ein Mindmap, um alles übersichtlich zu planen.

Erklärung des Mindmaps

Oben sieht man die zwei verschiedenen Mindmaps. Die obere beschreibt das Spiel an sich. Ich habe das Genre „Jump and Run“ ausgewählt und habe mich gefragt, was so ein Spiel beinhalten soll. Es sollte verschiedene Schwierigkeitsstufen haben (Komplexität), um es interessant zu halten. Das Thema soll prinzipiell ein Wegrennen vor einem Feind sein. Ich entschied mich auch für einen asiatischen Look, genauer den japanischen.

Die untere Hälfte beschreibt die Hintergrundgeschichte, die das Spiel und seine Existenz erklärt. Man ist am Anfang in einem Dorf und geht in den Wald Pilze suchen. Man sieht ein paar Menschen in der Distanz mit goldener Rüstung. Ich schleiche mich zu ihnen und versteckt mich hinter einem Busch. Um sie genauer zu erkennen, kommt man noch näher, aber ein Ast knackst und die Aufmerksamkeit der Personen wird auf mich gezogen. Es sind Samurais und aus Angst probiert man zu rückwärts zu fliehen, fällt aber in ein Loch. Man landet irgendwo auf einem Dach in alten China. Die Samurais landen hinter mir und ziehen ihre Schwerter. Aus Verzweiflung springe ich von Dach zu Dach, aber verschätze die Distanz und falle in meinen sicheren Tod. Ich werde aber teleportiert und lande in den Himalaja Gebirgen und sehe einen kleinen Tempel. Ich betrete diesen und in der Mitte des Raumes ist ein alter Mönch, der mir erklärt, ich sei der Auserwählte. Ohne etwas sagen zu können, werde ich betäubt und breche zusammen. Im nächsten Moment habe ich eine Rüstung an und ein Schwert in meiner Hand. Ich bin auf einer Graslandschaft und werde von hinten angegriffen. Es waren Mongolen, welche mich sahen und gefangen nehmen wollten, wahrscheinlich meiner teuren Ausrüstung wegen. Ich probiere mein Schwert zu benutzen, aber bevor ich den Mongolen traf, erwachte ich aus meinem Traum. Nur um sicherzugehen gehe ich zu Tür meiner Hütte und sehe das Dorf, indem ich lebte. Mein Nachbar kommt aufgeregt zu mir und sagt, ich liege seit gestern im Bett, weil ich Giftpilze zu mir nahm.

Wie man gleich sehen wird, habe ich nicht alles im finalen Spiel umgesetzt, sondern Teile aus meiner Idee benutzt.

Bauen

Ich werde hier nicht erklären, wie man Roblox Studio benutzt, weil man überall Tutorials findet. Hier ist das Tutorial, das ich benutze: https://developer.roblox.com/en-us/onboarding/intro-to-studio/1.
Ausserdem werde ich noch eine öffentliche Kopie des Spiels hochladen, damit du dir das Spiel hinter den Kulissen ansehen kannst.

Erstellen wir eine neue Welt in Roblox Studio. Zuallererst brauchen wir einen Platz, auf dem der Kampf stattfinden soll. Dazu gehen wir zum Model-Tab und wechseln zum „Scale“ Tool. Wir setzen das „Move“ auf 0.1 studts und ziehen es an der Y-Achse runter. Studts sind Roblox Masseinheit. 1 studt entspricht fünf Zentimetern.

Dann wechseln wir wieder zu 1 studts zurück und ziehen sie entlang der X und Z-Achse und machen aus ihr eine Plattform.

Aber halt, die Plattform wirkt unrealistisch! Sie braucht eine Farbe und ein Oberflächenmaterial. Stelle sicher, dass im „Explorer“ das jeweilige Part ausgewählt ist. Dann wähle unter „BrickColor“ eine beliebige Farbe aus. Ich werde „Beige“ benutzen. Drei Zeilen darunter ist das „Material“ anzutreffen, welches wir auf „Cobblestone“ setzen.

Wir werden jetzt eine Hütte einfügen. Wir könnten sie selbst aufbauen, aber das würde diesen Blog unnötig in die Länge ziehen. Deshalb holen wir ein Modell, das ein anderer Spieler schon gemacht und öffentlich gestellt hat. Links ist die sogenannte „Toolbox“. In der Suchleiste geben wir „Japanese Hut“ ein, um ein paar japanische Hütten zu finden. Wir nehmen die erste, weil sie besser aussieht als die restlichen.

Wir fügen sie nun ein, indem wir auf sie klicken. Die Hütte erscheint nun in unserer Welt. Wir wählen die Hütte aus und drücken zweimal hintereinander „Ctrl+R“, um sie zweimal gegen den Uhrzeigersinn um 90 Grad zu drehen. Mit dem „Move“ Tool bewegen wir sie entlang der Z-Achse ein bisschen nach hinten.

Drücke nun „Ctrl+A“, um alles auszuwählen und benutze den „Anchor“ Knopf unter „Parts“, um alles festzumachen. Unter „Gameplay“ fügen wir einen „Spawn“ hinzu, auf dem unser Charakter erzeugt wird. Bewegen wir nun den Spawn mit Drag-and-drop auf eine gewünschte Position und drücken schlussendlich oben links auf den „Play“ Knopf oder die F5-Taste.

Das finale Produkt sollte etwa so aussehen.

Wenn du die letzten Schritte wiederholst, also Blöcke platzieren, sie verschieben, umfärben und so weiter, erhält man am Ende ein simples Spiel. Hier ist meine Welt, die ich nach etwa vier Stunden Arbeit kreiert habe.

Schlussendlich habe ich meine eigentlichen Ideen nur teilweise umgesetzt. Am Ende ist es eher ein Überlebensspiel geworden. In diesem Spiel muss man einfach nur mit seinem Schwert Zombies umbringen. Man erkennt aber trotzdem noch Elemente aus meiner eigentlichen Idee (z.B. Dörfer, Gehwege, Bäume).

Jedenfalls, bis morgen zum zweiten Teil! Schreib mir in die Kommentare, falls du noch Fragen hast!

Quellen:
game.de: „Genre-Kunde“ URL: https://www.game.de/genre-kunde/ [07.03.2021]