Bis dato habe ich in meinem Blog nur über Bio-Lebensmittel gesprochen. Doch wie du sicherlich weisst, gibt es neben den Lebensmitteln auch noch Kleidung, Gegenstände, etc, die ebenfalls Bio sein können. Deshalb behandle ich in diesem Blog das Thema Biobaumwolle am Beispiel von Indien.
Indien ist der zweit. grösste Baumwollproduzent der Welt und hatte lange Zeit nur konventionelle Höfe. Die Hälfte aller Pflanzenschutzmittel in Indien wurde für den Baumwollanbau verbraucht, da die Hybridsamen, die man aussäte, darauf angewiesen waren. Diese eingesetzten Mittel waren höchst giftig für Mensch und Umwelt. Das Wasser vieler Dörfer wurde als Folge darauf vergiftet und der Grundwasserspiegel sank stetig. Dazu kam, dass die Böden arm an Nährstoffen und somit unbrauchbar wurden.
Auch den Bauern setzte diese Landwirtschaftsform zu. Kunstdünger, Pestizide und die Saat sind teure Güter, die sich die meisten nur knapp leisten konnten. Fiel die Ernte anschliessend schlecht aus, mussten die meisten enorme Schulden hinnehmen. Etliche sahen aber keinen Ausweg mehr und so nahmen sich allein zwischen 2002-2006 mehr als 17’000 Bauern das Leben. Viele davon vergifteten sich selbst mit Pflanzenschutzmitteln.
Um die indischen Bauern aus dieser misslichen Lage zu befreien rief die niederländische Organisation „Solidaridat“ im Jahre 2004 das Projekt „Chetna“ ins Leben. In diesem werden indischen Bauernbetriebe beispielsweise über das Herstellen von ökologischem Dünger als Alternative für die herkömmlichen Pestizide belehrt. Auch werden sie weitgehend darüber informiert, welche Chancen die ökologische Landwirtschaftsform für sie hat.
Heutzutage sind viele der ehemalig konventionellen Betriebe auf die ökologische Variante umgestiegen und können höhere Einnahmen trotz 20% weniger Erträgen verzeichnen, da der Kauf von teuren Düngemitteln, Pflanzenschutzmitteln, etc, nicht mehr nötig ist. Ebenfalls können sie neben Baumwolle auf ihren Feldern nun auch andere Produkte wie Soja anbauen.
Was wollte ich dir mit diesem Blogpost aber eigentlich sagen? Die konventionellen Produkte mögen vielleicht in den Läden einen tieferen Preis haben, jedoch können sich hinter den Kulissen auch solche Szenarien abspielen wie die Selbstmorde in Indien. Vor allem bei der Kleidung aus Baumwolle ist es immer empfehlenswert, wenn man auf eine biologische Herkunft achtet. Wenn du den Preis vergleichst, wirst du merken, dass der Unterschied gar nicht so gross ist. Und auch hier gilt wieder: Das Bio-Produkt mag für dich nicht wirklich einen anderen Nutzen haben, aber die Umwelt und auch andere Menschen werden dir danken.
Und das war’s wieder für heute. Legst du Wert auf Kleidung aus Bio-Baumwolle? Schreib deine Antwort oder auch sonstige Fragen und Anregungen in die Kommentare. Bis bald 🙂
Quelle: Euronews(28.11.2009): „Die Baumwolle Revolution“[Video]; https://www.youtube.com/watch?v=W4JUCU2RHxo
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