Beach- und Hallenhandball – ein Vergleich

Hallo miteinander

In diesem Post beschäftige ich mich mit Parallelen und Unterschieden der beiden Sportarten. Vielleicht habt ihr einige Ausschnitte der derzeitigen EM im Fernsehen gesehen und bereits selbst gemerkt, dass diese nicht mit den Regeln, die ich euch bereits erklärt habe, gespielt werden. Zum einen gibt es offensichtliche Unterschiede, die der Spielunterlage geschuldet sind, zum anderen gibt es weitaus komplexere Situationen, die je nach dem anders geregelt sind.

Da ich euch das meiste Einfache bereits gesagt habe, werde ich heute nur auf Komplexeres eingehen. Zu erst erinnere ich euch an meine Zeichnung im Beitrag zu den Grundregeln. Dort sprach ich von einer Auswechselzone für den Torwart, die meines Wissens so nur im Beachhandball vorkommt. Diese Regel ist, was den Sport attraktiv macht. Als man nämlich das Grundregelwerk erstellte, kam man zum Entschluss, dass das Werfen von Toren, die doppelt zählen, möglich sein soll. Allerdings zählen nur gewisse Wurfvarianten doppelt. Nämlich der „Kempa-Trick“ (Schweizerdeutsch: Flieger; also ein Pass zu einem Spieler, der sich bereits in der Luft befindet, den Ball in der Luft fängt und von dort aus schiesst, bevor er landet), ein Wurf nach einer 360 ° Drehung und ein Tor des Torhüters. Man beschloss allerdings, dass der Torwart auch durch einen zusätzlichen Spieler ersetzt werden kann, dessen Tore doppelt zählen. Diese Regel ist die einzige, die teilweise in den Hallenhandball übernommen wurde. Seit nunmehr 3 Jahren kann man nämlich den Torwart ebenfalls im Hallenhandball durch einen 7. Feldspieler ersetzen und somit in Überzahl angreifen. Diese Regel sorgt nicht nur für mehr Geschwindigkeit im Angriff sondern auch für spektakuläre Tore über das ganze Feld, wenn der Torwart nicht schnell genug wechselt.

Weitere komplexe Gemeinsamkeiten sind aber schwerer zu finden. Allerdings liegt in der Spielweise ein gravierender Unterschied. Während gerade der Hallenhandball immer noch auf starke Werfer und viel Körperkontakt ausgelegt ist (was sich zwar in den letzten Jahren reduziert hat), erfordert der Beachhandball höchste technische Finesse (zumindest wenn man doppelt zählende Tore erzielen will). Das seht ihr auch im unten verlinkten Video.

Natürlich spielt man im Sand auch ohne Haftmittel. Der Sand würde ja dann am Ball kleben. Das Haftmittel oder auch Harz ist ein künstlicher, klebender Stoff, der das Festhalten und die Präzision im Hallenhandball erleichtert und auf allen Spielniveaus eingesetzt wird. Auch ist die Ausrüstung sehr unterschiedlich. In der Outdoor-Variante spielt auch der Torwart in kurzer Kleidung. Die Spieler spielen barfuss und schützen sich mit Kappe und Sonnencreme.

Auch ist das Spiel mit dem Ball gänzlich anders. Im Hallenhandball ist es erlaubt, den Ball so oft man will zu prellen. Im Sand ist das natürlich nicht möglich. Es wurde festgelegt, dass ein Spieler zuerst drei Schritte laufen, dann den Ball am Boden „freigeben“ und diesen dann wieder aufnehmen sowie weitere drei Schritte laufen darf. Dieses „Freigeben“ oder „Rollen“ gilt als Ersatz für das verunmöglichte Prellen.

So, dass wären die gängigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Ich habe mich bemüht, so gut wie möglich auf für euch durch meine vorherigen Beiträge langweilige oder offensichtliche Fakten zu verzichten. Sollte noch irgendetwas unklar sein, könnt ihr mich gerne fragen. Beim nächsten Mal wird es um die nationale und internationale Verbreitung von Beachhandball gehen.

Bis dann!
Hier noch das Video, von dem ich sprach. Es zeigt noch einmal einige Unterschiede.

Quellen:

https://www.handballtraining.tv/blog/beachhandball-im-sommer

https://www.teamsportbedarf.de/de/fragen/wo-liegt-der-unterschied-zwischen-hallen-feld-und-beachhandball/

http://www.unihandball-aachen.rwth-aachen.de/?p=551

https://www.youtube.com/watch?v=_MroBo2XRtk

8 Antworten auf „Beach- und Hallenhandball – ein Vergleich“

  1. Hallo Beachhandballblog
    Sehr spannender Beitrag! Die Regel mit doppelten Punkten bei speziellen Wurfvarianten war sehr überraschend, ich wusste schon, dass man in einigen Sportarten mehrere Punkte auf einmal machen kann, aber dass man das mit einem Trickschuss machen kann, war doch sehr spannend. Es würde mich noch interessieren, ob es noch mehr von diesen Wurfvarianten gibt, als die du aufgezählt hast. Bei dem Video, dass du verlinkt hast, war die Rede von einer Weltmeisterschaft, und da habe ich mich gefragt, ob beim Handball die gleichen Länder wie im Beachhandball die Meisterschaft dominieren oder verschiedene Länder Weltmeister werden.
    Danke für deine Antwort.

    1. Vielen Dank für deine Frage.
      Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, Trickwürfe zu machen. Allerdings ergeben nur die aufgezählten 2 Punkte. Der Rest ist zwar teilweise auch spektakulär, wird aber nicht zusätzlich belohnt. Auf deine zweite Frage bin ich bereits in einem anderen Beitrag eingegangen. Dieser Beitrag heisst „Die Verbreitung“.
      Gruss, beachhandballblog

  2. Hallo Beachhandballblog
    Es ist einfach, in deinem Blogeintrag etwas gutes zu nennen. Aus diesem Grund könnte ich vieles aufzählen, was du gut gemacht hast: Da du selbst Handballer bist, kannst du dieses Thema gut umsetzen und man merkt es auch ;). Das einzige, was mich irritiert, ist (und ich bin mir dabei selbst nicht ganz sicher), dass du nicht darüber gesprochen hast, dass ein Wurf von 6m auch 2 Punkte gibt. Kann es sein, dass du das vergessen hast?

    Mach weiter so.
    reducetheplasticblog

  3. Hallo Beachhandballblog
    Zuerst möchte ich dir mein sehr starkes Interesse am Thema deines Blogs mitteilen. Bisher verfügte ich nur Kenntnisse über den Hallenhandball. Das kommt davon das ich diese Sportart auch privat sehr gerne betreibe. Nun finde ich es sehr gut dass du uns tiefere Einblicke in diese bewundernswerte Randsportart verschaffst. Auch die Aufzeigung der Kontraste zwischen den beiden Versionen empfand ich als äusserst spannend. Wie sieht es denn im Beachhandball mit Körperkontakt aus beziehungsweise mit ,,Fouls’’? Die Beantwortung dieser Frage würde mich in einem zukünftigen Blogbeitrag sehr ansprechen. Nun wünsche ich dir noch viel Spass bei der Erstellung von neuen Blogbeiträgen.

    1. Hallo Guitarblog
      Vielen Dank für deine Frage, welche ich direkt hier beantworten werde.
      Tatsächlich ist Beachhandball ein relativ kontaktloser Sport. Fouls werden mit Verwarnungen und Hinausstellungen sowie natürlich Strafwürfen geahndet. Ich hoffe, das hilft dir weiter.
      Gruss, Beachhandballblog

  4. Lieber Beachvolleyballblog

    Ich finde deinen Blog äusserst spannend, da ich früher auch selbst Handball gespielt habe und die EM auch aktiv verfolgt habe. Ich finde es sehr gut, wie du uns konkrete Beispiele lieferst und diese dann auch genau erklärst. Auch hilfreich, die Sportart zu verstehen, ist, dass du uns Videos zeigst, die uns dann das ganze Spiel auch bildlich zeigen.
    Eine Frage habe ich mir gestellt und zwar, ob es oft Tore gibt, die Aufgrund eines zu langsamen Torwarts Wechsel entstehen.
    Dein Blog ist meiner Meinung nach einer der besten und ich werde ihn sicherlich weiterhin verfolgen.

    1. Hallo Ruderblog
      Danke für deine Frage.
      Solche Tore kommen schon relativ oft vor. Allerdings nehmen sie mit steigendem Niveau eher ab, wobei sie jedoch auch bei grossen Turnieren immer wieder vorkommen (gerade bei Tempo-Gegenstössen).

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